Warum gibt es das Studienzentrum?
Die zentrale Steuerung und Überwachung von Therapien in der Kinderkrebsheilkunde wurde vor ungefähr 50 Jahren eingeführt. Damals schlossen sich mehrere Kliniken zusammen, um die Therapie von Krebserkrankungen im Kindesalter zu vereinheitlichen und durch die zentrale Verwaltung der Patientendaten genauere Erkenntnisse über Risikofaktoren und den Verlauf der Erkrankung zu gewinnen. Dieses Prinzip der Therapieoptimierung wurde zuerst auf die akute lymphoblastische Leukämie (ALL) angewendet und ist inzwischen für fast alle Krebserkrankungen im Kindesalter üblich. So konnte die Therapie deutlich verbessert werden, inzwischen überleben 90 von 100 Kindern eine akute lymphoblastische Leukämie, während vor 50 Jahren noch annähernd 80 von 100 erkrankten Kindern verstarben.
Welche Aufgaben hat die Studienzentrale?
Erfassung aller Kinder mit ALL, die in die Studie AIEOP-BFM ALL 2017 eingeschlossen werden.
Begutachtung der eingesandten Blut- und Knochenmarkproben sowie Hilfestellung bei der Diagnosefindung.
Beratung der behandelnden Kliniken in schwierigen Situationen im Rahmen der Therapie.
Erfassung von Daten zu klinischen und biologischen Eigenschaften der ALL, weiteren krankheitsassoziierten Befunden, zu Vorerkrankungen der Patienten, zum Verlauf der Erkrankung unter Therapie, zur Therapiedurchführung, Therapienebenwirkungen und zu Ereignissen wie Rückfällen der ALL, maligne Zweiterkrankungen und Todesfällen.
Überwachung der Therapiesicherheit.
Auswertung der Daten und Publikation der wissenschaftlichen Ergebnisse.
Vergleich der Behandlungsergebnisse mit denen anderer Studiengruppen aus dem europäischen und nicht-europäischen Ausland.
Kooperation mit internationalen Therapiegruppen.