Myopie (Kurzsichtigkeit)

Was ist Myopie?

Myopie ist die medizinische Bezeichnung für Kurzsichtigkeit. Bei einer Kurzsichtigkeit ist das Auge im Verhältnis zur Brechkraft zu lang. Die Patientin oder der Patient kann in der Nähe gut sehen. Die Gegenstände in der Ferne werden aber ohne Brille oder andere Hilfsmittel jedoch nur verschwommen wahrgenommen. Eine Myopie kann angeboren sein oder sich im Laufe des Lebens entwickeln.

Kurzsichtigkeit – was läuft im Auge schief?

Der Unterschied zwischen einem kurzsichtigen und einem normalsichtigen Auge besteht nur in der Abstimmung der Brechkraft von Hornhaut und Linse auf die Distanz zur Netzhaut. Bei einem kurzsichtigen Auge ist die Entfernung der Hornhaut und Linse von der Netzhaut größer als bei einem auf die Ferne eingestellten normalsichtigen Auge.

Für das Missverhältnis zwischen Brechkraft und Achsenlänge bei Kurzsichtigkeit kann es unterschiedliche Ursachen geben: 

Meistens liegt eine Achsen-Myopie vor. Dabei ist der Augapfel länger als bei Normalsichtigen und die Netzhaut dadurch weiter von Hornhaut und Linse entfernt. Ein nur ein Millimeter längerer Augapfel kann eine Kurzsichtigkeit von -3 dpt. hervorrufen.

Bei der seltenen Brechungs-Myopie ist der Augapfel normal lang, aber die Brechkraft von Hornhaut und Linse zu stark (etwa weil der Radius der Hornhaut ungewöhnlich klein ist oder die Linsenbrechkraft aufgrund von Diabetes oder einem Katarakt verändert ist).

Risiken der Myopie

Die normale, im Laufe des Lebens allmählich einsetzende Verflüssigung des Glaskörpers geschieht bei Kurzsichtigkeit öfter als bei Normalsichtigen. Myope sehen also schon in früherem Lebensalter "Flusen" herumschwimmen, die außerhalb des Auges gar nicht existieren, sondern die Schatten von Glaskörperschlieren im Auge sind. 

Die Dehnung des Auges bei Myopie kann das Risiko einer Netzhautablösung leicht erhöhen. Dehnungsschäden in der Netzhautmitte treten nur bei der seltenen "malignen" Myopie (Werte über -6 dpt) auf. 

Zudem besteht ein etwas erhöhtes Risiko für die Entstehung eines Offenwinkelglaukoms (eine Form von Grünem Star), bei dem es im Verlauf zu einer Schädigung der Sehnerven kommen kann.

Wie wird eine Myopie behandelt?

Häufig benötigt der Myope eine Sehhilfe, welche die Brechkraft seiner Optik abschwächt, wie Brille oder Kontaktlinse. Eine weitere Möglichkeit, Kurzsichtigkeit zu verringern oder zu beheben, bietet eine die Brechkraft abschwächende Operation.

Verwöhnt man die Augen durch Brille oder Kontaktlinsen?

Nein! Allenfalls "verwöhnt" man sich selbst. Wer einmal gut gesehen hat, wird sich kaum mit unscharfem Sehen zufrieden geben. Besonders in der Kindheit und Jugendzeit, aber auch noch danach, können sich die Augen verändern und auch noch wachsen. Dieses Augenwachstum kann das Körperwachstum überdauern. Sollte die Myopie also zunehmen, ist dies nicht Folge der Brille oder Kontaktlinse.

Sollte man bei Myopie die Sehschärfe öfter überprüfen lassen?

Ja! Sie sollten die Augen in regelmäßigen Abständen entsprechend der Anweisung Ihrer Augenärztin oder Ihres Augenarztes untersuchen lassen. Kurzsichtigkeit kann auch als Folge anderer Erkrankungen auftreten, die es zu erkennen und zu behandeln gilt.