Serumaugentropfen sind eine Alternative für Patienten mit trockener Augenschleimhaut (Keratoconjunctivitis sicca, z. B. bei Sjögren-Syndrom oder im Rahmen einer okulären Graft-versus-Host-Erkrankung nach Stammzelltransplantation) oder persistierenden Epitheldefekten der Augenhornhaut und Bindehaut (Erosiones corneae, neurotrophe Keratopathie), bei denen die Standardtherapie nicht ausreichend wirksam ist.
Das Institut für Transfusionsmedizin verfügt über eine Erlaubnis des Landesamtes für Soziale Dienste, Serumaugentropfen aus einer Eigenblutspende des Patienten oder als gerichtete Spende herzustellen.
Vor Beginn einer Therapie mit Serumaugentropfen sollte mit der Krankenkasse geklärt werden, ob die Kosten übernommen werden. Bei entsprechender Indikation ist dies in der Regel der Fall. Serumaugentropfen müssen von einem Augenarzt verordnet werden. Das Rezept des Augenarztes wird vom Patienten bei einer Apotheke eingereicht, idealerweise zusammen mit dem enstprechenden Bestellformular:
Serumaugentropfen aus Eigenblut (autologe Serumaugentropfen)
Üblicherweise werden Serumaugentropfen aus Blut des Patienten hergestellt. Nachdem wir von der Apotheke das Bestellformular und vom Patienten den ausgefüllten Fragebogen erhalten haben, melden wir uns beim Patienten, um einen Termin für die Voruntersuchung zu vereinbaren. Diese kann in einer der Blutspendeeinrichtungen im CITTI Park Kiel, CITTI Park Lübeck oder am UKSH Campus Lübeck erfolgen. Falls keine weiteren Untersuchungen zur Abklärung der Spendetauglichkeit erforderlich sind, erfolgt die Eigenblutspende direkt nach der Voruntersuchung. Entnommen werden je nach Gesundheitszustand des Patienten 250 bis 500 ml. Aus dieser Spende können in der Regel 100-140 Tagesdosen hergestellt werden. Die tatsächliche Produktionsmenge ist unter anderem vom Spendevolumen und vom Hämatokrit des Patienten abhängig. Etwa eine Woche nach der Spende können die Serumaugentropfen von der Apotheke abgeholt und dem Patienten zugestellt werden.
Serumaugentropfen aus gerichteter Spende
Wenn eine Eigenblutspende nicht möglich ist oder befürchtet wird, dass im Blut des Patienten augenschädigende Substanzen enthalten sind (z. B. zytotoxische Medikamente), können Serumaugentropfen aus einer gerichteten Spende hergestellt werden. Dies bedeutet, dass vor der Spende bekannt ist, für welchen Patienten die Serumaugentropfen hergestellt werden. Bei der Auswahl des Spenders wird unter anderem die Blutgruppe des Patienten berücksichtigt. Bitte senden Sie uns daher auch eine EDTA-Blutprobe des Patienten (9 ml, bei Kindern auch weniger).
Etwa ein bis zwei Wochen nach Bestellung können die Serumaugentropfen von der Apotheke abgeholt und dem Patienten zugestellt werden.