Minimal invasive Abklärung (Biopsiemethoden)

Für die Situation, dass ein Befund in der Brust nicht sicher als gutartig aufgrund des klinischen Befundes und der vorliegenden Bildgebung eingestuft werden kann, gibt es die so genannte minimalinvasive Abklärung. Im Folgenden erklären wir Ihnen die Technik und Vorgehensweise dieser verschiedenen und sehr schonenden Verfahren.

Die Biopsie oder Punktion bieten die Möglichkeit, Zellen oder kleine Gewebsverbände aus verdächtigen Befunden in der Brust zu gewinnen, um diese dann unter dem Mikroskop genau zu analysieren. Auf diese Weise können genaue Aussagen über das Verhalten von Tumoren getroffen werden (gutartig oder bösartig).

Sämtliche Methoden werden jeweils in örtlicher Betäubung durchgeführt und die wenigsten Patientinnen/Patienten geben an, eine relevante Art von Schmerz zu spüren. Gegenüber der allgemeinen Meinung ist das innere Gewebe der Brustdrüse nicht sehr schmerzempfindlich und kann sehr gut örtlich betäubt werden.

Alle aktuellen Biopsiemethoden an der Brust stehen uns im Brustzentrum des UKSH Campus Kiel zur Verfügung:

Sonographiegsteuerte Stanzbiopsie

Bei der Stanzbiopsie werden mit Hilfe speziell geschliffener Nadeln zusammenhängende, kleine Gewebestücke/Gewebszylinder gewonnen.

Auch bei dieser Methode werden durch die Steuerung über Ultraschall in Echtzeit die so genannte Coaxialnadel (Arbeitskanal) und auch Biopsienadel direkt vor dem abzuklärenden Befund platziert. Gesteuert über einen Federmechanismus ist es dem Untersucher möglich, mit einem Gewebsentnahmesystem mehrere Gewebeproben aus ein und demselben Herdbefund zu gewinnen. In der Regel werden mindestens 3 „gute“ Gewebestückchen benötigt, um ein ausreichend sicheres Ergebnis in der feingeweblichen Untersuchung zu erhalten.

Am Ende der Biopsie legt man einen sterilen Wundverband an und lässt die Patientin ihre Brust für etwa 30 Minuten komprimieren, des Weiteren wird die Punktionsstelle mit einem Eisbeutel gekühlt, um einen eventuellen Bluterguss zu verhindern. Blutverdünner sollten, wenn möglich, nach Rücksprache mit ihren Ärztinnen/Ärzten im Vorfeld abgesetzt werden.

Sonographiegsteuerte-Stanzbiopsie

Feinnadelpunktion

Bei der Feinnadelpunktion wird mit Hilfe möglichst dünner Kanülen und einer aufgesetzten, leeren Spritze Zellmaterial und Gewebe gesogen.

Der Weg der Kanüle bis hin zum Befund wird unter Ultraschall in Echtzeit verfolgt und kontrolliert. Bei diesem Vorgehen kann die Kanüle millimetergenau platziert werden. Nach einer problemlosen Feinnadelpunktion genügt in der Regel ein kurzer Druck auf die Punktionsstelle und die Patientin muss lediglich noch mit einem kleinen Pflaster versorgt werden.

Der Eingriff dauert in der geübten Hand meistens nicht mehr als 3-5 Minuten.

Vakuumbiopsie

Stereotaxiegesteuert

Bei der Vakuumbiopsie handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Stanzbiopsie, mit deren Hilfe größere Mengen und somit ergiebigere Gewebeproben zur sicheren Klärung aus verdächtigen Befunden entnommen werden können. Die Vakuumbiopsie wird ambulant und unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Am häufigsten wird die Vakuumbiopsie Röntgenaufnahmen-gesteuert (Stereotaxie-gesteuert) zur Gewinnung von abklärungsbedürftigem Mikrokalk angewendet. Auch hier wird das Biopsie-System, das über Schläuche mit einer Vakuumpumpe verbunden ist, unmittelbar vor bzw. in dem Befund platziert. Mit Hilfe des erzeugten Unterdruckes wird das umgebende Gewebe in die Hohlnadel gesaugt und mit einem kleinen rotierenden Messer abgeschnitten und somit aus der Brust entfernt. Hierbei werden kreisförmig je nach Nadelgröße und Läsionsgröße meistens 12 Proben aus dem auffälligen Bereich entnommen. Danach muss die Brust über mindestens 30 Minuten fest komprimiert und gekühlt werden.

Sonographie-gesteuert

Diese wird in sehr seltenen Fällen ergänzend zur sonographie-gesteuerten Stanzbiopsie eingesetzt, wenn beispielsweise ein Befund sehr klein (< 3 mm) ist und ggf. nicht sicher per Stanzbiopsie getroffen werden kann, oder wenn die geförderte Gewebsmenge nicht als repräsentativ für eine sichere Diagnose erachtet wird. Die Vakuumbiopsie wird ambulant und unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Außerdem können kleinere gutartige Tumoren komplett durch diese Technik entfernt werden. Auch hier wird das Biopsie-System, das über Schläuche mit einer Vakuumpumpe verbunden ist, unmittelbar unter bzw. in dem Befund platziert. Mit Hilfe des erzeugten Unterdruckes wird das umgebende Gewebe in die Hohlnadel gesaugt und mit einem kleinen rotierenden Messer abgeschnitten und somit aus der Brust entfernt. Hierbei werden kreisförmig je nach Nadelgröße und Läsionsgröße meistens 12-24 aus dem betreffenden Bereich entnommen. Danach muss die Brust über mindestens 30 Minuten fest komprimiert und gekühlt werden.

MRT-gesteuert

Die durch eine Magnetresonanztomographie gesteuerte Vakuumbiopsie wird eingesetzt, wenn Befunde lediglich in der MR-Mammographie auffällig sind und kein bildgebendes Korrelat in Mammographie oder Sonographie haben. Die Vakuumbiopsie wird ambulant und unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Auch hier wird das Biopsie-System, das über Schläuche mit einer Vakuumpumpe verbunden ist, unmittelbar vor bzw. in dem Befund platziert. Mit Hilfe des erzeugten Unterdruckes wird das umgebende Gewebe in die Hohlnadel gesaugt und mit einem kleinen rotierenden Messer abgeschnitten und somit aus der Brust entfernt. Hierbei werden kreisförmig je nach Nadelgröße und Läsionsgröße meistens 12-24 Proben aus dem betreffenden Bereich entnommen. Danach muss die Brust über mindestens 30 Minuten fest komprimiert und gekühlt werden.