Therapie

Die Operation stellt noch immer den zentralen Pfeiler einer Brustkrebstherapie dar. In unserer Klinik orientieren wir uns stetig an den aktuellsten Empfehlungen unserer Fachgesellschaften und bieten Ihnen das komplette Spektrum der gynäkologischen Brustchirurgie an:

In Abhängigkeit der Erkrankungssituation bestimmen wir mit Ihnen zusammen den für Sie optimalen operativen Eingriff. Dieses setzt eine eingehende Beratung und Untersuchung der Brust voraus. Sämtliche Ärzte des Brustzentrum sind geschult im Shared Decision Making, um Ihre persönlichen Vorstellungen und Präferenzen im Rahmen der gemeinsamen Therapieplanung bestmöglich erfassen zu können.

Nach jeder Operation werden die Ergebnisse der feingeweblichen (pathologischen) Untersuchung in einer interdisziplinären Tumorkonferenz besprochen. Hier legen die Experten aller beteiligten Fachdisziplinen die Empfehlungen für Ihre weitere Behandlung fest.

Die Frage, ob eine Bestrahlung der Brust durchgeführt werden sollte, wird in der Regel nach der Operation eines bösartigen Tumors an der Brust in unserer Tumorkonferenz diskutiert. Sofern wir eine Bestrahlung der Brust für sinnvoll halten, besprechen wir dieses mit Ihnen persönlich im Rahmen eines Nachgespräches in der Postoperativen Sprechstunde. Wenn Sie möchten, können wir bereits dann die weitere Betreuung in der Klinik für Strahlentherapie organisieren.

Der Großteil der bösartigen Tumore in der Brust wächst unter dem Einfluss weiblicher Hormone („hormonabhängig“). Patientinnen mit einem hormonabhängig wachsenden Brustkrebs wird in aller Regel nach Entfernung des Tumors eine Tablettentherapie empfohlen, die das Risiko einer Ausbreitung von Tumorzellen im Körper senken soll. Aufgrund der Hormonwirkung wird diese Therapie auch „endokrine Therapie“ genannt. Entsprechend der derzeitigen Empfehlungen unserer Fachgesellschaften sollte diese Therapie für mindestens 5 Jahre nach der Operation durchgeführt werden. Die Art und Dauer dieser endokrinen Therapie wird in unseren Tumorkonferenzen festgelegt und mit Ihnen persönlich im Rahmen des Nachgespräches in der Postoperativen Sprechstunde diskutiert. Die Verschreibung der Tabletten und Sicherstellung der Verträglichkeit werden hingegen von Ihrem Frauenarzt oder der Frauenärztin übernommen.

Einigen Patientinnen mit Brustkrebs empfehlen wir die Durchführung einer Chemotherapie. Gründe für diese Empfehlung können sein, dass der Brustkrebs spezielle biologische Eigenschaften aufweist oder das Wachstum des Krebses in der Brust oder den Lymphknoten in der Achselhöhle auf ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Tumorabsiedlungen (Metastasen) im Körper hinweist. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Brustkrebsexperten bei der Entscheidung, ob eine Chemo - oder Antikörpertherapie zu empfehlen ist, eine Vielzahl von verschiedenen Faktoren berücksichtigen. In Einzelfällen kann es sinnvoll sein, in diese Entscheidung zusätzlich Untersuchungen sogenannter „Genomischer Signaturen“ einfließen zu lassen, welche über unsere Klinik angeboten werden. Daher ist es nicht ungewöhnlich, dass einigen Patientinnen die Empfehlung zu einer Chemotherapie erst nach der Operation ausgesprochen wird, während andere Patientinnen die Chemotherapie bereits vor der Operation erhalten haben. Sie können sich darauf verlassen, dass wir Ihnen, sofern eine Chemotherapie nicht vermeidbar erscheint, als Universitätsklinikum stets die neuesten Therapieformen anbieten können. Zudem haben wir die Möglichkeit, Ihnen über unsere Studienzentrale eine Teilnahme an Therapiestudien neuer Brustkrebsmedikamente anzubieten.

Wir bieten Ihnen gerne an, die Chemo- oder Antikörpertherapie in unserer spezialisierten Tagesklinik der Frauenklinik durchführen zu lassen. Hier betreuen Sie ganztägig Fachärzten und Fachärztinnen für Gynäkologie sowie für Innere Medizin (ambulante Krebstherapie). Alle Chemo- oder Antikörpertherapiezyklen werden ambulant verabreicht, eine stationäre Aufnahme ist Ausnahmefällen vorbehalten.