Wenn die Behandlung von Brustkrebs die Entfernung der ganzen Brust (Mastektomie) erforderlich macht, kann entweder in demselben Eingriff oder nach Abschluss der Tumorbehandlung die Brust wieder aufgebaut werden. Dazu sind meist mehrere Operationsschritte erforderlich, wobei die Brust aus körpereigenem Gewebe oder durch Silikonimplantate wiederhergestellt wird:
Im Folgenden werden 3 OP-Methoden beschrieben, die sich für den Wiederaufbau der Brust etabliert haben. Alle aufgeführten Methoden werden in unserer Klinik durchgeführt und auf die Bedürfnisse der jeweiligen Patientin angepasst. Vor jedem Eingriff erfolgt ein ausführliches Gespräch über die Vor- und Nachteile der möglichen Methode.
Hierbei wird der Muskel vom gleichseitigen Rücken am unteren Rand mit einer Hautinsel abgetrennt, unter der Achsel nach vorne geschwenkt und zu einer neuen Brust geformt. Diese Operationstechnik eignet sich besonders zum Sofort-Wiederaufbau der Brust, aber findet auch nach einer totalen Brustoperation mit anschliessender Nachbestrahlung Anwendung.
Diese beiden Techniken werden ausschließlich durch Eigengewebe durchgeführt. Das Bauchfett wird mit der Haut des Unterbauches entnommen und daraus die neue Brust geformt. Die Blutversorgung wird entweder über die Stielung mit einem geraden Bauchmuskel gewährleistet (TRAM-Lappen) oder ohne Muskel durch die direkte mikrochirurgische Verbindung von Bauchhautgefäßen mit Gefäßen am Oberkörper (DIEP-Lappen).
Heute kann in den meisten Fällen direkt bei der Entfernung der Brustdrüse die natürliche Hülle der Brust inklusive der Brustwarze erhalten werden (Sofortrekonstruktion).
Das Implantat wird hierzu teilweise unter den großen Brustmuskel (M. pectoralis) eingesetzt. Dieser wird teilweise von der Rippe gelöst und zusätzlich mit einem Spezialnetz (voll- oder teilresorbierbar, oder mit biologischen Stützgewebe (azelluläre Dermis)) künstlich verlängert, um die Prothese unter der Haut komplett sicher abzudecken. Falls zuvor die Haut bereits komplett entfernt worden ist, muss gegebenenfalls zunächst ein Vordehnen der fehlenden Haut durch den Einsatz eines Expanders (Dehnungsprothese) vorgenommen werden. Der Expander wird dann in einer weiteren OP nach ca. 3-6 Monaten durch die endgültige Prothese ersetzt.