Divertikelkrankheit
Eine symptomlose Divertikulose beschreibt Aussackungen der Darmwand, die mit zunehmendem Lebensalter bei etwa jedem 3. Menschen auftreten, häufig im Dickdarm und vor allem im Schleifendarm (Sigmadivertikulose). Die zunächst harmlosen Veränderungen der Darmwand können dann gefährlich werden, wenn sich an diesen Stellen eine Entzündung entwickelt (Divertikulitis). Kleinere Entzündungen werden zumeist mit einem Antibiotikum behandelt. Wiederholen sich jedoch die Entzündungen der Divertikel oder heilen diese unter einer rein medikamentösen Therapie nicht ab, empfehlen wir eine operative Entfernung des erkrankten Darmteils. In seltenen Fällen ist eine rein medikamentöse Therapie von vorneherein ausgeschlossen, wenn beispielsweise bereits ein Durchtritt von Darmkeimen durch die entzündeten Divertikel erfolgt ist (Abszess, Perforation) oder wenn eine großflächige Entzündung des Bauchfells vorliegt (Peritonitis).
Divertikel können sich durch rektale Blutabgänge (sichtbar oder nicht sichtbar, nur durch Test auf okkultes Blut nachweisbar) bemerkbar machen. Liegt aus diesem Grund ein relevanter und chronischer Blutverlust vor, wäre auch dies ein Anlass, um eine Empfehlung zur Entfernung des betroffenen Darmteils auszusprechen.