
Mit dem Clinician Scientist Programm der Sektion Medizin wird es klinisch und wissenschaftlich tätigen Ärztinnen und Ärzten in der Facharztausbildung ermöglicht, von der klinischen Tätigkeit freigestellt zu werden, um ein Forschungsprojekt durchzuführen. Wir freuen uns sehr, dass sich unsere Kollegin Fr. Dr. Preuß erfolgreich um die finanzielle Förderung im Rahmen des Programms beworben hat. Sie wird für ihr Projekt „Autoantikörpervermittelte Mechanismen in der Pathogenese von Schwangerschaftskomplikationen beim Pemphigoid gestationis“ unterstützt.
Das Pemphigoid gestationis ist eine blasenbildende Autoimmundermatose, die bei schwangeren Frauen auftritt. Dabei binden Anti-BP180-Antikörper an der dermoepidermalen Junktionszone der Haut und verursachen stark juckende Hautveränderungen. Die betroffenen Patientinnen leiden jedoch nicht nur unter Hautveränderungen, sondern haben auch ein erhöhtes Risiko für verschiedene Schwangerschaftskomplikationen. Inwiefern die Bindung von Anti-BP180-Antikörpern an der Plazenta jedoch zu dem erhöhten Risiko für Schwangerschaftskomplikationen beiträgt, ist bisher noch nicht untersucht worden.
Ziel des geförderten Projekts ist es daher, die Rolle autoantikörpervermittelter Prozesse in der Pathogenese von Schwangerschaftskomplikationen beim Pemphigoid gestationis zu erforschen. Dabei sollen die durch Anti-BP180-Antikörper im Plazentagewebe ausgelösten Mechanismen identifiziert und ihre Auswirkungen auf die Plazentafunktion analysiert werden.
Da die bei den Patientinnen gehäuft auftretenden Schwangerschaftskomplikationen mit einer erhöhten maternalen und fetalen Mortalität einhergehen, ist ein vertieftes Verständnis der zugrunde liegenden Pathomechanismen dringend erforderlich. Dieses Wissen soll langfristig dazu beitragen, die klinische Versorgung zu optimieren und die bestmögliche Behandlung für betroffene Mütter und ihre Kinder zu gewährleisten.