In den Jahren 2011-2015 haben wir, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), die Food Chain Plus (FoCus) Kohorte aufgebaut. Die anonymisierte Kohorte beinhaltet 1500 Personen aus dem Großraum Kiel im Sinne einer populationsbasierten Querschnittserhebung und 500 Patientinnen und Patienten mit hochgradiger Adipositas aus unserer Ambulanz, wobei alle Teilnehmenden schriftlich ihr Einverständnis dokumentiert haben.
Die Teilnehmenden wurden ausgiebig pheno- und genotypisiert, inklusive detaillierter Ernährungserhebungen, Erfassung von sozialen Netzwerken, Mikrobiomanalysen aus Stuhlproben, Kernspintomographien des Gehirns (Subgruppe) und Metabolom-Analysen im Serum und im Urin. Beteiligt waren am Aufbau der FoCus Kohorte die Arbeitsgruppe von Prof. Andre Franke (Genotypisierung und Mikrobiomanalysen), Prof. Christian Henning (soziale Netzwerke) und Prof. Karin Schwarz (Metabolomics, Geschmackstestung). Die komplexe Auswertung der multiplen Daten wird in Zukunft unser Verständnis über die Entwicklung von Zivilisationskrankheiten deutlich voranbringen und neue Therapieansätze aufzeigen. Es ist zukünftig vorgesehen die Teilnehmenden in regelmäßigen Abständen zu rekontaktieren, um Langzeitverläufe erfassen zu können.

Publikation zur Kohortenbeschreibung
Eine genauere Beschreibung der FoCus Kohorte wurde kürzlich im Journal of European Epidemiology veröffentlicht.
Biobank und Datenverfügbarkeit
Die gesammelten Materialien und Daten der FoCus Kohorte werden als Teil des PopGen 2.0 Netzwerks (P2N) verwaltet. P2N ist ein Zusammenschluss wissenschaftlicher „Biobanken“ am Kieler Campus des UKSH und einigen Kliniken des UKSH Campus Lübeck, womit zur Optimierung des Betriebs und der Nutzung lokaler Biobanken beigetragen wird. Weitere Informationen zum P2N erhalten Sie auf folgender Internetseite:
Wenn Sie an der Nutzung von Materialien und/oder Daten der FoCus Kohorte interessiert sind, wenden Sie sich mit Ihrer Anfrage bitte an Prof. Matthias Laudes.