Ungewollte Kinderlosigkeit kann viele Ursachen haben
Neben Gründen, die beim Mann liegen, sind häufig Veränderungen am Genitale der Frau ursächlich beteiligt. Eine Vielzahl von Erkrankungen haben eine Sterilität zur Folge. Neben den Eileitern sind auch die Gebärmutter betroffen. Typische Erkrankungen sind Infektionen, Endometriose und Myome. Es handelt sich dabei um erworbene Veränderungen. Die selteneren Fehlbildungen der weiblichen inneren Genitalorgane sind angeborene Veränderungen.
Angeborene Fehlbildungen
Zu den angeborenen Fehlbildungen gehören Verengungen und Verschlüsse der Scheide und des Gebärmutterhalses (Zervixstenose), eine Zwischenwand in der Gebärmutterhöhle (Septum, Uterus subseptus), eine doppelte Gebärmutter (Uterus duplex), eine fehlende Anlage von Scheide (Vaginalaplasie), Gebärmutter oder Eileiter sowie viele andere Fehlbildungen, die sich unter dem Begriff Hemmungsfehlbildung zusammenfassen lassen. Eine der häufigsten Veränderung ist der Uterus subseptus. Eine bindegewbige Trennwand unterteilt die Gebärmutterhöhle. Die Folgen sind gehäuft Fehlgeburten oder ein unerfüllter Kinderwunsch. Sehen Sie imfolgenden Video, wie so ein Septum entfernt werden kann.
Video Unterer Anteil des Septums
Video Mittlerer Teil des Septums
Video Endsitus
Erworbene Veränderungen
Zu den erworbenen Veränderungen gehören Verwachsungsstränge in der Gebärmutterhöhle, die beispielsweise nach einer Ausschabung auftreten können. Verklebungen eines oder beider Eileiter und weitere Verwachsungen im kleinen Becken, die die Beweglichkeit der Eileiter behindern, treten entweder nach Infektionen auf oder wenn eine Endometriose vorliegt. Sogenannte Eierstockentzündungen entstehen meist durch Bakterien, die aus der Scheide aufsteigen (aszendieren). Bei über 50 % dieser Entzündungen sind Chlamydien beteiligt. Bei einer Endometriose siedelt sich Gebärmutterschleimhaut fälschlich außerhalb der Gebärmutter an. Dadurch kommt es bei jeder Regelblutung auch zur Blutung an falscher Stelle. Dies bewirkt Regelschmerzen und das Entstehen von Verwachsungen, da die Endometrioseherde sich meist im Beckenfell (Beckenperitoneum) ansiedeln.
Diagnostische Bauchspiegelung
Mit einer diagnostischen Bauchspiegelung lässt sich die Anatomie und Funktion der Genitalorgane im kleinen Becken untersuchen. Diese wird meist mit einer Durchgängigkeitsprüfung der Eileiter (Chromopertubation) kombiniert.
Chromopertubation
Bei der Chromopertubation wird eine blaue Farblösung von der Scheide aus in die Gebärmutter eingespritzt. Es kann dann gleichzeitig beobachtet werden, ob die blaue Farbe sich in den Eileitern ausbreitet und über die Fimbrientrichter in die Bauchhöhle fließt. Geringgradige Verwachsungen im Inneren eines Eileiters können bereits durch den Fluß der Blaulösung gelöst werden. Ist keinerlei Austritt von Blaulösung zu erreichen, kann im Rahmen einer laparoskopischen Operation versucht werden, die betroffenen Eileiter zu eröffnen (Tubenplastik). Ist dies nicht möglich, ist eine künstliche Befruchtung meist unumgänglich.