Die Gebärmutter besteht aus drei Schichten: einer inneren Schleimhautschicht (Endometrium), einer dicken, mittleren Muskelschicht (Myometrium) und einer dünnen, äußerern Bauchfellschicht (Perimetrium).
Myome
Myome sind gutartige Knotenbildungen der Muskelschicht der Gebärmutter. Meist wachsen sie im dicken Muskelmantel der Gebärmutter oder in Richtung Bauchhöhle und sind dann nicht mit dem Hysteroskop, welches ja nur die Innenseite der Gebärmutterhöhle betrachten kann, zu erkennen.
Manche Myome wachsen allerdings dicht unterhalb der Gebärmutterschleimhaut und können bei der Gebärmutterspiegelung direkt gesehen werden können. Gerade Myome dieser Wachstumsform verursachen die meisten Beschwerden: es kommt zu sehr starken und schmerzhaften Periodenblutungen und in manchen Fällen gelingt es nicht, schwanger zu werden oder es kommt zu einer Fehlgeburt.
Früher konnten diese tief innerhalb der Gebärmutter sitzenden Myome nur sehr aufwendig über einen Bauchschnitt entfernt werden. Mit der Möglichkeit der hysteroskopischen Therapie besteht jetzt eine einfache Behandlungsform, bei der der Arzt das Myom durch die Scheide entfernt. Hierzu wird mit dem Resektoskop in die Gebärmutterhöhle eingegangen und das Myom mit der elektrischen Schlinge in viele kleine Einzelteile zerteilt, welche dann durch Ausschabung aus der Gebärmutter gewonnen werden.
Nahezu alle Patientinnen, die vorher wegen der unter der Gebärmutterschleimhaut sitzenden Myome große Blutungsprobleme gehabt haben, können damit rechnen, dass sich ihre Periodenblutung wieder normalisiert.
Schwierig mit dieser Technik zu behandeln sind allerdings Myome, deren Größe mehr als 3 cm beträgt und Myome, die nur ein wenig in die Gebärmutterhöhle hineinragen und überwiegend tief in der Gebärmutterwand sitzen. Es kann sein, dass vor der Entfernung dieser Myome dann eine Hormonbehandlung notwendig wird, um sie so zum Schrumpfen zu bringen, so daß sie besser operiert werden können. Auch kann es vorkommen, dass man das Myom nicht in einer Operation komplett entfernen kann, so dass ein oder sogar zwei weitere Eingriffe notwendig werden können.
Polypentfernung
Gerade bei älteren Frauen kommt es gelegentlich zu unkontrollierten Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut in Form einer Polypbildung. Meist sind diese Polypen gutartig, nur ganz selten kommt es vor, dass in solch einem Polyp bösartige Veränderungen gefunden werden. Oft wird ein Polyp durch eine Ultraschalluntersuchung der Gebärmutter vermutet. Im Ultraschall kann man die Struktur allerdings nicht eindeutig als Polyp erkennen, sondern es fällt auf, dass die Gebärmutterschleim ungewöhnlich dick ist für das Alter der Patientin. Der Arzt wird dann zu einer Gebärmutterspiegelung mit Ausschabung raten, um die Ursache der Schleimhautwucherung abzuklären.
Bei der einfachen Ausschabung der Gebärmutter ist es oft schwierig, den Polyp mit dem Instrument aus der Gebärmutterhöhle herauszukratzen. In solchen Situationen kann es besser sein, den Polyp mit einer Schere oder mit einer elektrischen Schlinge unter Sicht abzutragen und zu gewinnen. Da bei der einfachen Ausschabung der Gebärmutterhöhle ohne vorherige Spiegelung in den meisten Fällen Polypen nicht erkannt und entfernt werden, ist inzwischen die einfache Ausschabung ohne vorherige Hysteroskopie nicht mehr als zeitgerecht zu betrachten.