Diagnostik der Endometriose
Die Endometriose gehört zu den Erkrankungsbildern, die sich nur sehr schwer diagnostizieren lassen. Durch eine sorgfältige Zyklus-Anamnese und die gründliche Untersuchung kann lediglich ein Verdacht geäußert werden.
Die einzige sichere diagnostische Möglichkeit um Vorhandensein und Schweregrad einer Endometriose festzustellen, ist die Laparoskopie (Bauchspiegelung) mit der Entnahme von Gewebeproben.
Hierbei sollten optimalerweise alle Herde beseitigt werden und gleichzeitig entstandene Verwachsungen gelöst werden. Nach der Operation beginnt man individuell mit der weiteren Therapie (z.B. medikamentös).
Therapie der Endometriose
Die Behandlung der Endometriose richtet sich nach der Ausdehnung der Erkrankung, dem Alter der Patientin, der Art der Vorbehandlung und der Symptomatik. Die Behandlung umfasst operative, hormonelle sowie alternative Therapieansätze, die individuell auf die Patientin abgestimmt werden müssen.
Operative Therapie
Die Laparoskopie (Bauchspiegelung) ist die Standardoperation zur welche zur Diagnosesicherung und Therapie der Endometriose durchgeführt wird. Selten muss eine Laparotomie (Bauchschnitt) erfolgen.
Während bei den so genannten "offenen" Operationen ein Hautschnitt über mehrere Zentimeter die Sicht auf das erkrankte Organ ermöglicht, werden bei der minimalinvasiven Chirurgie (MIC) alle benötigten Präzisionsinstrumente in Miniaturform über winzige Einschnitte in den Körper eingebracht. Eine kleine Videokamera überträgt hochauflösende Bilder vom Operationsfeld in bis zu 15-facher Vergrößerung und ermöglicht so die Beurteilung erkrankter Organe aus verschiedenen Blickwinkeln. Hierdurch wird eine exakte und besonders detailgetreue Darstellung der inneren Organe ermöglicht. Sie erhalten im Anschluss Bilder der Operation, falls gewünscht.
Anlässlich einer Laparoskopie werden erkennbare Endometrioseherde nach Möglichkeit gründlich und vollständig entfernt. Das gesunde Gewebe und die umliegenden, nicht betroffenen Organe, werden dabei geschont.
Nähere Informationen zur Operationstechnik finden Sie auch auf unserer Seite „MIC-Zentrum“
Medikamentöse Therapie
Meist bringt die kombinierte Therapie aus Operation und anschließender medikamentöser Therapie die besten Erfolge.
Jedoch sind unterschiedliche Faktoren entscheidend für die Wahl der Therapie, die wir gemeinsam mit Ihnen erarbeiten müssen. Wichtig für eine gute Therapieempfehlung sind folgende Aspekte:
Art der Symptome
Alter der Patientin
Kinderwunsch
Lokalisation der Endometriose
Schweregrad der Erkrankung
Die Behandlungsmöglichkeiten können nach Festlegung des Therapieziels zu einem individuellen Behandlungsplan zusammengestellt werden.
Schmerztherapie & zusätzliche Behandlungsmöglichkeiten
Buscopan, Diclofenac, Ibuprofen, Naproxen oder weitere COX-Hemmer können bei der symptomatischen Schmerzlinderung helfen. Bei hauptsächlich starken Regelschmerzen ist auch die Schmerztherapie mit einer „anti-Baby“ Pille möglich. Diese kann entweder durchgehend oder mit Pause eingenommen werden.
Auch komplementäre Behandlungsverfahren wie Akupunktur oder traditionelle chinesische Medizin bzw. Naturheilverfahren helfen vielen Patientinnen. Diese Verfahren unterstützen die medizinischen Behandlungsansätze. Spezielle Krankengymnastik sowie regelmäßige körperliche Betätigung können ebenfalls zur Befindlichkeitssteigerung eingesetzt werden.