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Ergebnisse der 16. Kuratoriumssitzung

Das Kuratorium der Förderstiftung des UKSH, bestehend aus 76 Unternehmerpersönlichkeiten, entschied gemeinsam mit dem schleswig-holsteinischen Ministerpräsident Daniel Günther und Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender (CEO) des UKSH, am 3. Juli 2024 auf der 16. Kuratoriumssitzung der Förderstiftung des UKSH in der Fielmann Akademie Schloss Plön des Gastgebers Familie Fielmann über eine Gesamtfördersumme für dreizehn Förderprojekte von 485.937,33 Euro in diesem Jahr. Das ist in der elfjährigen Geschichte der Förderstiftung des UKSH die bisher höchste Jahresförderung.

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Insgesamt waren 49 Anträge eingereicht worden. 13 Antragsstellerinnen und Antragssteller aus Kliniken und Instituten beider Standorte des UKSH durften sich über Förderzusagen zwischen 5.200 Euro und etwa 136.500 Euro je innovatives Medizinvorhaben freuen, davon neun Förderprojekte vom Campus Kiel, drei vom Campus Lübeck und ein campusübergreifendes Projekt. Es wurden fünf Kuratoriums-Förderprojekte mit jeweils einem Förderwunsch über 20.0000 Euro mit einer Gesamtsumme von 390.372,46 Euro gefördert. Mit einer Summe von 95.564,87 Euro wurden acht Vorstands-Förderprojekte mit einem jeweiligen Förderwunsch bis 20.0000 Euro unterstützt.

Eine Übersicht der Ergebnisse der 16. Kuratoriumssitzung finden Sie hier. 


Die fünf bestplatzierten Kuratoriums-Förderprojekte sind im Folgenden kurz als YouTube-Video vorgestellt:

Platz 1: Präzise Prostatakrebsentfernung dank künstlicher Intelligenz und Konfokalmikroskopie | 88.195 Euro Förderung | Klinik für Urologie am Campus Kiel

„Dank dieser Förderung wird das UKSH international als KI-Forschungszentrum weiter etabliert. Ein spezielles Mikroskop und eine künstliche Intelligenz werden unseren Ärztinnen und Ärzten dabei helfen, Prostatatumoren noch genauer und schneller zu erkennen und zu entfernen. Dazu wird das sogenannte Konfokalmikroskop, das eine hochauflösende Untersuchung von Tumorgeweben ermöglicht, mit einer künstlichen Intelligenz kombiniert, die in Echtzeit eine 3D-Karte des Tumorbetts anlegt. Die vom Tumor betroffenen Gebiete werden farblich für die Operierenden hervorgehoben. Dieses innovative Schnellschnitt-Diagnostik-System wird bei der Entfernung von Prostatakrebs eingesetzt und trägt durch seine Präzision maßgeblich dazu bei, den Tumor sehr genau zu entfernen und zusätzlich Nerven zu schonen. Dieses Projekt ist ein wichtiger Schritt in Richtung Unterstützung durch künstliche Intelligenz und Navigation bei robotisch-assistierten Operationen“, zeigte sich PD Dr. Severin Rodler, Oberarzt der Klinik für Urologie des UKSH, Campus Kiel begeistert von der Förderung in Höhe von 88.195 Euro. Sein Förderprojekt erzielte mit den meisten Jeton-Stimmen der Kuratoren den Gold-Platz.


Platz 2: Neues Organ Care System verlängert die Transportzeit von Spenderherzen | 136.440 Euro Förderung | Klinik für Herzchirurgie am Campus Kiel

„Durch die Anschaffung und den Einsatz des neuen Organ Care Systems kann die maximale kalte lschämiezeit für Spenderorgane, also der Zeit, in der Spenderherzen ohne Durchblutung gekühlt gelagert werden können, von derzeit maximal vier Stunden auf acht bis zwölf Stunden ausgedehnt werden. Gerade vor dem Hintergrund, dass die heutzutage für eine Transplantation gelisteten Patientinnen und Patienten oftmals schon am Herzen voroperiert sind, ist jede Minute für uns entscheidend. Insbesondere für Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern, die dank unseres renommierten Kinderherzzentrums seit Jahren bei uns in Behandlung sind, ist die Vorbereitung der Transplantation chirurgisch extrem aufwendig. Dank der Förderung in Höhe von 136.440 Euro wird so durch das innovative Organ Care System die Versorgung und Sicherheit unserer Herztransplantationspatientinnen und -patienten am UKSH weiter erhöht. Zugleich gewinnen wir mehr Zeit für die aufwendige OP-Vorbereitung und können Spenderherzen aus größeren Distanzen empfangen“, freut sich das Team um Prof. Dr. Gregor Warnecke, Direktor der Klinik für Herzchirurgie am Campus Kiel. Er hat mit seinem Team die Silber-Platzierung erhalten.


Platz 3: Neues Kühlkappen-System schützt Chemotherapie-Patentinnen vor Haarverlust | 64.350 Euro Förderung | Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am CampusKiel

„Dank der Förderung der Förderstiftung des UKSH in Höhe von 64.350 Euro können wir unseren Patientinnen mit Brustkrebs zur Vermeidung von Haarverlust unter der Chemotherapie die Therapie des DigniCap-Kühlkappen-Systems ermöglichen, das in diesem Jahr als erstes System dieser Art als klinisch sicher klassifiziert wurde. Durch die Kühlung der Kopfhaut kann in vielen Fällen eine Reduzierung des Haarverlustes von 70 bis 80 Prozent erreicht werden. Wir sind davon überzeugt, dass die Verhinderung von Haarverlust für Patientinnen mit einer Krebserkrankung und einer belastenden Chemotherapie eine große Entlastung in einer schwierigen Lebensphase darstellt. Als Frauenklinik des UKSH am Campus Kiel versprechen wir uns von diesem Projekt eine Vorreiterrolle mit Vorbildwirkung für viele weitere Institutionen, die Patientinnen mit Krebs behandeln“, sagte Prof. Dr. Nikolai Maass, Direktor der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Campus Kiel, der den Bronze-Platz erhielt.


Platz 4: Personalisierte Krebstherapie am UKSH wird um innovative Genom-Analyse ergänzt | 51.385 Euro Förderung | Campusübergreifendes Molekulares Tumorboard des UKSH

„Ziel dieses Leuchtturm-Projektes ist es, ein weiteres innovatives Verfahren der individualisierten Krebstherapie im Rahmen des campusübergreifenden Tumorboards am UKSH hinzuzufügen, um unseren Krebspatientinnen und -patienten die Identifikation neuer, zielgerichteter Therapieoptionen zu ermöglichen. Eine spezielle Analyse von Tumorproben im Bereich der Epigenetik, die genomweite Analyse der DNA-Methylierung, eröffnet uns ein noch tiefergreifendes Verständnis der treibenden Mechanismen einer Tumorerkrankung. Speziell in Fällen, in denen auf der Ebene der DNA- und RNA-Sequenzierung kein auslösendes oder therapierelevantes Ereignis gefunden werden kann. Erst durch die chipbasierte, genomweite DNA-Methylierungsanalyse lassen sich hier charakteristische Profile von Krebserkrankungen erkennen, aus denen wir noch bessere Diagnosen und Therapien ableiten können“, sagte PD Dr. Niklas Gebauer. Er vertrat das interdisziplinäre Team des Molekularen Tumorboards am UKSH, das eine Förderung in Höhe von 51.385 Euro erhielt.


Platz 5: Anti-Schwerkraft-Laufband verbessert Früh-Rehabilitation orthopädischer Patientinnen und Patienten | 50.000 Euro Förderung | Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Campus Kiel

„Es freut uns sehr, dass unser Projekt zur Integration eines Anti-Schwerkraft-Laufbandes in das Fast-Track-Chirurgie-Programm der Orthopädie und Unfallchirurgie mit einer Förderung von 50.000 Euro unterstützt wird. Die Technik des Anti-Schwerkraft-Laufbandes stammt ursprünglich aus der Raumfahrt und senkt das Köpergewicht der Patientinnen und Patienten während der Trainingseinheit um bis zu 75 Prozent. Unsere orthopädischen und unfallchirurgischen Patientinnen und Patienten profitieren hier maßgeblich von einer deutlich früheren und gezielt individuelleren Mobilisation. Das Anti-Schwerkraft-Laufband bildet daher einen wichtigen Baustein im therapeutischen Konzept unserer Fast-Track-Chirurgie, die den postoperativen Rehabilitationsprozess im UKSH in Kiel beschleunigen und die Autonomie unserer Patientinnen und Patienten stärken wird. Wir sind überzeugt, dass unsere Patientinnen und Patienten dank dieser innovativen Technologie in der tagesstationären Behandlung maßgeblich schnellere Genesung erzielen werden,“ sagte Christopher Schween, Assistenzarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Campus Kiel.