Haematologie_Labor_Kiel_1

Präanalytische Faktoren

Als präanalytische Faktoren werden Einfluss- und Störgrößen betrachtet, die vor der Analyse die Messwerte in vivo (Einflussgrößen) oder in vitro (Störgrößen) beeinflussen. Einflussgrößen verändern die Konzentration oder Aktivität des Parameters unabhängig von der Analysenmethode. Eine typische Einflussgröße bei molekulargenetischen und durchflußzytometrischen Untersuchungen ist z.B. die dem Patienten verabreichte Therapie. Störgrößen beeinflussen die Analysenmethode oder bewirken in vitro eine Veränderung von Konzentration oder Aktivität. Störgrößen können dabei sowohl methodenabhängig als auch methodenunabhängig sein. Methodenabhängige Störgrößen bewirken durch Beeinflussung der Messmethode falsche Messwerte, die nicht der wahren Konzentration des Analyten entsprechen, z.B. die Inhibition der PCR durch Heparin als Antikoagulans. Methodenunabhängige Störgrößen bewirken falsche Messwerte unabhängig von der Messmethode dadurch, dass die Konzentration des Analyten der Probe verändert wird, z.B. die Degradation der RNA mit zunehmender Lagerungszeit der Probe.

Zur Minimierung der Beeinflussung von Laborergebnissen, kommt daher der Präanalytik eine entscheidende Bedeutung zu. Dazu gehören unter anderem:

  • das Ausfüllen der Laboranforderung

  • die Vorbereitung des Patienten

  • die Vorbereitung des Patienten

In unserem Labor führen wir alle Untersuchungen mit höchster Sorgfalt, unter Einsatz modernster Technologien und gemäß strenger Qualitätsstandards durch. Wir möchten Sie jedoch darauf hinweisen, dass trotz aller Vorkehrungen und kontinuierlicher Qualitätskontrollen ein Restrisiko besteht. Durch die Anwendung der höchsten Qualitäts- und Sicherheitsstandards für medizinische Laboratorien überprüfen und bewerten wir potenzielle Risiken kontinuierlich, um diese auf ein Minimum zu reduzieren. Ein Restrisiko kann durch nicht erkennbare Einflussfaktoren oder präanalytische Umstände entstehen, die außerhalb unseres Einflussbereichs liegen.

Wir empfehlen daher, Laborergebnisse stets im klinischen Gesamtkontext zu bewerten. Sollten Untersuchungsergebnisse im Widerspruch zu Ihrer klinischen Situation oder Anamnese stehen, bitten wir Sie oder Ihre behandelnden Ärztinnen und Ärzte, uns zu kontaktieren, um den Sachverhalt gemeinsam zu klären.

Weitere Hinweise zu den verschiedenen Untersuchungsmaterialien und zum Transport diagnostischer Proben sind auf den folgenden Seiten enthalten.