Mechanische Kreislaufunterstützungssysteme

 Liebe Patienten/-innen und Angehörige,

wurden bei Ihnen oder einer Ihrer Angehörigen eine fortgeschrittene Herzmuskelschwäche (=Herzinsuffizienz) festgestellt? Haben Sie im Lebensalltag trotz Herzmedikation und Gerätetherapien, wie z.B. Herzschrittmacher oder Defibrillator, keine spürbare Verbesserung der körperlichen Belastbarkeit?
Dann vereinbaren Sie gerne einen Beratungstermin in unserer Kunstherzambulanz!

Unser Team informiert Sie und Ihre Angehörigen gerne über erweiterte Therapieoptionen bei fortgeschrittener Herzmuskelschwäche, insbesondere über ein Herzunterstützungssystem.

Wie funktioniert ein Herzunterstützungssystem?

Ein Herzunterstützungssystem (im Volksmund „Kunstherz“, in der Medizin „VAD“ engl. ventricular assist device, genannt) unterstützt die geschwächte Herzkammer in seiner Pumpfunktion, die eigene Herzfunktion bleibt dabei erhalten. Das Ziel ist eine verbesserte Durchblutung im gesamten Körper. Dadurch kann sich Ihre körperliche Belastbarkeit im Alltag steigern.

Bei der Implantation eines Kunstherzsystems wird zunächst eine sog. Förderpumpe an die betroffene Herzkammer gesetzt. Sie transportiert das Blut aus dem geschwächten Ventrikel (=Herzkammer) in die Hauptschlagader (=Aorta). Mittels eines Verbindungskabels ist die Pumpe mit einer außerhalb am Körper getragenen Steuereinheit verbunden. Sie steuert und kontrolliert die am Herzen sitzenden Förderpumpe, die eine permanente Stromversorgung benötigt. Das System kann mittels Stromkabel (bspw. in der Nacht) oder zweier Akkubatterien betrieben werden.                                               

VAD-Systeme unterteilen sich in 3 Kategorien:

1. Linke Herzunterstützungssysteme (= LVAD):

Sie unterstützen die linke, geschwächte Herzkammer in ihrer Pumpfunktion. LVAD bilden die häufigste Form von VAD-Systemen, da die linke Herzseite einer hohen Arbeitsbelastung ausgesetzt ist.

2. Rechte Herzunterstützungssysteme (=RVAD):

Die RVAD-Systeme werden für die rechte, geschwächte Herzkammer verwendet. Der Einbau dieser Systeme ist seltener, da die rechte Herzkammer nicht so sehr beansprucht wird.

3. Rechte und linke Herzunterstützungssysteme (=BIVAD):

Die BIVAD-Systeme unterstützen gleichzeitig die linke und die rechte geschwächte
Herzkammer in ihrer Pumpfunktion. 

Was kann ein Kunstherz leisten?

Unsere VAD-Patienten berichten von einer verbesserten körperlichen Belastbarkeit und einer wieder neu gewonnenen Lebensqualität.

“Seit der Implantation meines Kunstherzens empfinde ich jeden Tag große Freude. Mir wurde Lebenszeit geschenkt, die ich mit Familie und Freunden leben darf. Mein Lebensalltag kann ich wieder aktiv gestalten, mit meinen Enkeln spielen und alleine einkaufen gehen.“

Unterstützung durch die VAD-Ambulanz

Nach dem Einbau eines Herzunterstützungssystems erfolgt die ständige Weiterbetreuung der Patienten und Angehörigen durch unsere hochspezialisierte VAD-Ambulanz. Unser Team bleibt für Sie in allen Bereichen, die ein Kunstherzsystem umfasst, Ihr Ansprechpartner! Hierzu zählen u.a.:

  • Beratung und Information über das Kunstherzsystem

  • Zusammenarbeit mit der Herzinsuffizienzambulanz

  • Diagnostik und operative Vorbereitung

  • Konventionelle und minimal-invasive Implantationen von Kunstherzsystemen

  • Anleitungen in ein Kunstherzsystem

  • Überwachung und Steuerung eines Kunstherzsystems

  • Wartungen

  • Medikamentöse Therapieüberwachung

  • Wundversorgung

  • Klinikübergreifende Kooperationen

  • Umfassende und regelmäßige Nachsorge in unserer Kunstherzsprechstunde

  • Hausbesuche

  • Unterstützung bei Krankenkassen, Versicherungsträ­gern, Sozialverbänden, etc.

  • Schulungen in ein Kunstherzsystem für Angehörige, Rehakliniken, Ärzte und Pflegedienste

  • 24-Std.-Hotline

  • Anleitungen für Erstmaßnahmen in Notfallsituationen

  • Ansprechpartner für Urlaubsgäste mit einem Kunst­herzsystem im Lübecker Raum

Das Leben mit einem Herzunterstützungssystem erfordert ein hohes Maß an eigener aktiver Mitarbeit, wie bspw.:

  • regelmäßige VAD-Nachsorge

  • Pflege der Austrittsstelle des Verbindungskabels

  • Compliance, d.h. die Bereitschaft der Patienten und der Angehörigen an den erforderlichen Maßnahmen aktiv mitzuwirken

Ob Sie oder Ihr Angehöriger für ein Kunstherzsystem in Frage kommen, lässt sich in einem persönlichem Beratungsgespräch bei uns im UKSH, Campus Lübeck abklären. Wenn Sie Interesse an einem Beratungs- und Informationsgespräch haben, vereinbaren Sie gerne einen Termin mit unserem VAD-Team.

Wir sind für Sie da!

Ihr Kunstherzteam Lübeck

Ärztlicher Ansprechpartner der Kunstherz-Ambulanz

PD Dr. med. Buntaro Fujita

Leitender Oberarzt
Tel. Lübeck: 0451 500-42301Fax: 42304

Sprechstunde

Terminvereinbarung

E-Mail

Sprechzeiten

Telefon

Telefon

Telefon: 0451 500-42345
Fax: 0451 500-44584
Telefon: -0152 26748910
Bürozeiten:
24h-Notfall-Hotline
Mo.
8–16 Uhr
Di.
8–16 Uhr
Mi.
8–16 Uhr
Do.
8–16 Uhr
Fr.
8–16 Uhr

Überweisung

Gültiger Überweisungsschein notwendig

Standort

Anfahrt
Ratzeburger Allee 160
Haus A
23538 Lübeck

Weiteres

In der Kunstherzambulanz werden Kontrolluntersuchungen (Echokardiographie, EKG, Blutentnahmen, Datenanalyse, etc.) bei Patienten mit Herzunterstützungsgeräten / Kunstherzen durchgeführt. Auch Patienten mit terminaler Herzinsuffizienz, für die ggf. ein Kunstherz als Therapieoption in Frage kommt, können hier für ein erstes Gespräch angemeldet werden.

Herzchirurgische Leitung der Kunstherzambulanz

PD Dr. med. Buntaro Fujita

Leitender Oberarzt
Tel. Lübeck: 0451 500-42301Fax: 42304

Oberarzt der Kunstherzambulanz

Dr. / OAK Igor Berezovets

Stellvertretender Klinikdirektor
Tel. Lübeck: 0451 500-42301Fax: 42304

Kardiologische Ansprechpartnerin der Kunstherzambulanz

Dr. med. Claudia Busch-Tilge

Fachärztin für Innere Medizin und Fachärztin für Kardiologie

VAD Koordinatoren 

Sarah Bucsky

VAD Koordinatorin
Tel. Lübeck: 0451 500-42345Fax: 44584

Sonja Lindner

VAD Koordinatorin
Tel. Lübeck: 0451 500-42345Fax: 44584

Josephine Bielefeldt

VAD Koordinatorin
Tel. Lübeck: 0451 500-42345Fax: 44584

Sandra Reers

VAD-Koordinatorin
Tel. Lübeck: 0451 500-42345Fax: 44584

In der Klinik für Herz- und thorakale Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, wird aktuell das mechanische Herzunterstützungssystem HeartMate III der Firma Abbott als Dauertherapie, Überbrückung zur Herztransplantation oder kardialer Erholung verwendet. Weitere VAD-Systeme, wie das HeartMate II (Abbott) als auch das HVAD System (Medtronic), werden durch uns in der Kunstherznachsorge betreut.

Weitere Informationen zu mechanischen Kreislaufunterstützungssystemen finden Sie hier.

Videos zum Thema

Leben mit einem Kunstherzsystem

Im Video sprechen das VAD-Team des UKSH, Campus Lübeck sowie Patienten über ihre Erfahrungen.

Abbott HeartMate 3 ™

LVAD Linksherzunterstützungssystem