Endoskopischer Ultraschall (EUS) mit/ohne Feinnadelpunktion
Mittlerweile stellt der EUS eine der wichtigsten Optionen sowohl in der bildgebenden Diagnostik als auch endoskopischen Therapie von Pankreaserkrankungen dar. Von der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen werden folgenden Einsatzbereiche gesehen:
Indikationen zum diagnostischen EUS bei Pankreaserkrankungen:
Akute Pankreatitis mit Verdacht auf biliäre Genese bei sonst fehlenden Cholestaseparametern und/oder hohem ERCP-Risiko
Zur Differentialdiagnose kleinerer pankreatischer Raumforderungen und zystischer Prozesse, ggf. mit Feinnadelpunktion (insbesondere bei Ultraschall- und CT negativen Befunden und bei Verdacht auf endokrine Pankreastumore)
Im Verbund mit MRT oder Hydrospiral-CT zum Staging von Pankreaskarzinomen
Lokalisation von therapiebedürftigen Pankreaspseudozysten
Endoskopisch retrograde Cholangio-Pankreaticographie (ERCP)
Die ERCP dient dazu, einen präzisen Eindruck der Gallenwege und der Bauchspeicheldrüsengänge zu erhalten. Dies kann eine wichtige Ergänzungsuntersuchung zu den anderen bildgebenden Verfahren sein. Neben der Untersuchung kann mit dieser Technik auch gleich eine Therapie durchgeführt werden. So können zum Beispiel Gallensteine oder Pankreassteine entfernt werden, welche den Gallen- oder Pankreashauptgang verstopfen.
In geübten Händen ist die ERCP sicher und komplikationslos. Selten kann es aufgrund der Untersuchung zu einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung, Gallenwegsinfektionen oder einer Blutung kommen.
Das UKSH stellt dabei eines der wenigen Zentren weltweit dar, daß jederzeit eine direkte Darstellung des Pankreasganges durch ein ultradünnes Endoskop durchführen und dadurch diagnostisch aber auch therapeutisch auch bei sehr komplexen Erkrankungen dem Patienten hilfreich zur Seite stehen kann.