Forschung Nephrologie und Transplantation

Als nephrologische Schwerpunktabteilung einer Universitätsklinik tragen wir durch klinische und experimentelle Forschung zum Verständnis unterschiedlicher Erkrankungen bei und etablieren innovative, vielversprechende Therapien sowie Möglichkeiten zur Verbesserung der Lebensqualität unserer Patienten. Im Bereich Nieren- und Autoimmunerkrankungen aber auch im Bereich der Transplantationsmedizin beteiligen wir uns daher sowohl an multizentrischen nationalen und internationalen als auch eigens initiierten klinischen Studien. Ein besonderer Schwerpunkt der Abteilung liegt dabei auch in der Versorgungsforschung u.a. zur Patientensicherheit im klinischen Alltag. Experimentelle Untersuchungen mit Schwerpunkt Stammzellbiologie und erbliche Nierenerkrankungen leisten darüber hinaus einen wissenschaftlichen Beitrag in der Grundlagen- und angewandten Forschung.

Arbeitsgruppen

1. Versorgungsforschung / Klinische Studien

Die Abteilung Nephrologie ist maßgeblich in das klinische Studienzentrum der Medizinischen Klinik I eigebunden. Wir nehmen laufend an Phase I – III/IIIb Studien zu verschiedenen Krankheitsbildern der Nephrologie teil. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei in der Versorgung von Patienten mit familiären Cystennieren (ADPKD), welche bei uns im „Lübecker Cystennieren Centrum“ (LCC) versorgt werden. Zudem betreuen wir in verschiedenen Studien Patienten mit der häufigsten Glomerulopathie, der IgA-Nephropathie. Eine Auflistung der aktuell durchgeführten Studien finden Sie hier. (link zum Studienflyer verknüpfen)

Im Rahmen eines durch das Bundesgesundheitsministerium (BMG) geförderten Projektes zur Patientensicherheit werden in einem langfristigen Projekt Strategien entwickelt, um die Arzneimitteltherapie von Dialysepatienten im stationären Bereich zu verbessern. Dabei wird u.a. evaluiert, ob ein pharmakologisches „stewardship-Team“ in der Betreuung von Dialysepatienten währen eines Krankenhausaufenthaltes Arzneimittel bezogene Probleme (ABPs) verhindern kann und sich positiv auf den Krankheitsverlauf auswirkt.

Seltene Krankheitsbilder: Neben einem klinischen Schwerpunkt in der Versorgung von Patienten mit thrombotischen Mikroangiopathien (TMA, aHUS, typische HUS, TTP, ...) haben wir in Kooperation mit der hiesigen Mikrobiologie einen nationalen Schwerpunkt in der Betreuung von Patienten mit EHEC-assoziierten Nephropathie und Darminfektionen etabliert. Im Rahmen der EHEC-Epidemie 2011 (Shiga-toxin vermitteltes HUS) waren wir maßgeblich an der Erforschung und Etablierung neuer Therapiealgorithmen beteiligt und sind hierfür u.a. ein Referenzzentrum in der Begleitung und Therapie von Langzeit-Ausscheidern von EHEC-Bakterien.

2. Transplantation

Das Transplantationszentrum Lübeck, welches unter nephrologischer Leitung steht, hat seinen wissenschaftlichen Schwerpunkt in der Diagnostik und Therapie von viralen Infekten im Rahmen von Nierentransplantationen. Dabei stehen Projekte zur Diagnostik, Prävention und Therapie von Cytomegalie-Virus (CMV) und Polioma-Virus (BKV) im Focus der klinischen Projekte.

Gemeinsam mit dem Institut für Transfusionsmedizin (HLA-Labor) sind wir an verschiedenen multizentrischen Studien zur Bedeutung von HLA-Antikörpern vor und nach Transplantation involviert bzw. haben diese teilweise mit initiiert.

3. Experimentelle Forschung (AG Cakiroglu)

Unsere nephrologische Abteilung hat sich in den letzten Jahren zu einem der größten Zentren in der Versorgung von Patienten mit familiären Cystennieren in Norddeutschland entwickelt. Dabei stehen wissenschaftliche Projekte zur Pathogenese, Therapie und Prädikation des Krankheitsverlaufes im  Vordergrund. Im experimentellen Bereich erfolgen stammzell-biologische Projekte zur Organogenese, welche in Kooperation mit vorklinischen Instituten und Arbeitsgruppen erfolgen.

4. Immunapherese / Dialyse

In  Kooperation mit der Klinik für Dermatologie ist über die letzten Jahre eines der führenden Zentren zur extrakorporalen Therapie von verschiedenen, meist blasenbildenden Autoimmun-Dermatosen entstanden. Dabei konnten wir zur Etablierung von nationalen und internationalen Therapiestandards beitragen. Wir sind in die Entwicklung und Erprobung neuer Adsorber-Systeme eingebunden und führen in Kooperation mit Kliniken des Campus Lübeck Studien u.a. zur Cytokin-Elimination bei verschiedenen Krankheitsbildern durch.

Ansprechpartner / Koordination

Studienzentrale Medizinische Klinik I
Telefon: 0451 500-44351

Studienzentrum / Versorgungsforschung

Transplantationsforschung

rare diseases / EHEC / TMA

Experimentelle Forschung, LCC

Apherese-Zentrum