Koronare Herzkrankheit

Die koronare Herzkrankheit ist die aktuell führende Form und stellt den weitaus höchsten Anteil an den Sterbefällen von Herzkreislauferkrankungen. Dementsprechend nimmt die Behandlung einen sehr großen Anteil an der täglichen Arbeit im Herzkatheterlabor ein.

Neben den elektiven Fällen des chronischen Koronarsyndroms wie die stabile KHK nunmehr genannt wird, stellt vor allem das akute Koronarsyndrom mit den verschiedenen Formen des Herzinfarktes ein wichtiges Krankheitsbild dar.

Zur Behandlung der KHK stehen neben den üblichen Verfahren wie der perkutanen Koronarintervention (PCI) mittels Stentimplantation noch ergänzend die neuesten technischen und apparativen Möglichkeiten zur Verfügung.

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Akuter Herzinfarkt

Akuter-Herzinfarkt_Abb1 Behandlung eines akuten Herzinfakts - "Zeit ist Muskelgewebe" - Klicken Sie auf das Bild, um es zu vergrößern.

Für Patientinnen und Patienten mit akutem Herzinfarkt steht rund um die Uhr an allen Tagen der Woche (24/7) ein spezialisiertes Notfallteam bereit. Ziel ist es hier bei Herzinfarkten mit ST-Hebungen im EKG so schnell wie möglich wieder die Blutversorgung im betroffenen Gebiet herzustellen und dadurch den verbliebenen Schaden so gering wie möglich zu halten.

Druckdrahtmessung

Bei intermediären Stenosen an den Herzkranzgefäßen ohne klaren Nachweis einer Ischämie (Minderdurchblutung) im Vorfeld z.B. durch eine Stressuntersuchung mittels Echokardiographie, MRT oder Szintigraphie wird am UKSH regelhaft zur genauen Abklärung der Engstelle eine Druckdrahtmessung durchgeführt. Hierzu wird ein spezieller Draht mit einer Druckmesssonde über die Engstelle eingeführt und der Blutdruck hinter der Engstelle wird mit dem Blutdruck in der Hauptschlagader verglichen. Dadurch kann für jede Engstelle exakt bestimmt werden, ob sie hämodynamisch von Bedeutung ist und eine PCI mit Stentimplantation an dieser Stelle indiziert ist und einen Nutzen bringt.

Intravasale Bildgebung

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Im MIC des UKSH Lübeck wird regelhaft bei komplexen Interventionen zur Planung und Kontrolle eine intravaskuläre Bildgebung eingesetzt. Hierzu stehen beide aktuell etablierten Systeme, der intravaskuläre Ultraschall (IVUS) und die optische Kohärenztomographie (OCT) zur Verfügung.

Spezielle Verfahren bei stark verkalkten Gefäßen

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Bei stark verkalkten Gefäßen kann es sein, dass Ballons nicht vorgebracht werden können oder trotz des Einsatzes von Spezialballons eine Aufdehnung nicht gelingt. Hier stehen uns mehrere moderne Verfahren zur Verfügung.

Rotablation

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Die Rotablation ist ein Spezialverfahren, bei dem über einen im Gefäß liegenden Draht ein diamantbesetzter Bohrkopf in das Herzkranzgefäß eingeführt wird. Dieser Bohrkopf wird durch eine externe Konsole angetrieben und erreicht eine Rotation bis zu 200.000 Umdrehungen pro Minute. Dadurch fräst sich der Rotablator durch die verkalkte Engstelle, trägt den Kalk ab und ermöglich eine weitere Behandlung des Gefäßes mit Ballons und Stents.

SHOCKWAVE-Therapie

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Die sogenannte SHOCKWAVE-Therapie Eine der modernsten Formen zur Behandlung stark verkalkter Engstellen an den Herzkranzgefäßen. Ein Spezialballon wird an die stark verkalkte Stelle vorgebracht und über durch Stromimpulse vor Ort erzeugte Schwallwellen wird der Kalk mit einem ähnlichen Prinzip wie bei einer Nierensteinzertrümmerung (Stoßwellenlithotropsie) fragmentiert und stellt somit für die Stentimplantation kein Hindernis mehr dar.

Rekanalisation chronischer Verschlüsse

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Die Wiedereröffnung chronischer Koronarverschlüsse sind mit die technisch schwierigsten Prozeduren unter den Koronarinterventionen. Mit Spezialdrähten, -ballons und speziellen Mikrokathetern gelingt es uns mit einer hohen Erfolgsrate diese chronisch verschlossenen Koronargefäße wieder zu eröffnen. Diese komplexen Prozeduren erfordern eine klare Indikationsstellung und wir nutzen hier im Vorfeld wenn notwendig die modernsten Bildgebungsverfahren wie z.B. das Kardio-MRT.