Herzinsuffizienznetzwerk

Mehr Sicherheit für Patienten mit Herzinsuffizienz

Die Diagnose „Herzinsuffizienz“ betrifft in Deutschland jährlich rund drei Millionen Patienten und ist die häufigste Ursache für einen stationären Krankenhausaufenthalt in Deutschland. Die Sterblichkeit bei einer Herzinsuffizienz beträgt bis zu 50% innerhalb von 5 Jahren und ist mit einigen Krebserkrankungen vergleichbar.

Überregionales Herzinsuffizienz-Zentrum Herzzentrum Lübeck

Organigramm-Herzinsuffizienz-Zentrum-HL Abbildung 1. Leitungsstruktur des interdisziplinären Herzinsuffizienzteams am Herzzentrum Lübeck

Mithilfe von optimalen Behandlungsstrukturen können längerfristig unangenehme und teure Krankenhausaufenthalte vermieden werden und auch die Langzeitprognose verbessert werden. Das Herzzentrum Lübeck ist neben dem UKSH Kiel als einziges „Überregionales Heart Failure Unit-Zentrum“ in Schleswig-Holstein von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung zertifiziert.

Im Herzzentrum Lübeck erhalten Patienten mit Herzinsuffizienz durch das Zusammenwirken ärztlicher Expertisen und technisch innovativer Therapien eine interdisziplinäre eng verzahnte Therapie auf höchstem Niveau. Die Medizinische Klinik II (Klinik für Kardiologie, Angiologie, Intensivmedizin), die Klinik für Rhythmologie und die Klinik für Herz- und thorakale Gefäßchirurgie betreuen in dem interdisziplinären Herzinsuffizienz-Zentrum Lübeck das komplette Spektrum der Herzinsuffizienz-Patienten von beginnender Herzinsuffizienz bis zur terminalen Herzinsuffizienz. Durch die Zentrumsstruktur wird dabei ein durchgehendes Behandlungskonzept und ein optimaler Informationsfluss der beteiligten Kliniken gewährleistet (Abbildung 1).

Dazu gehört auch ein geregeltes Entlassungsmanagement, das nach der Entlassung von Herzinsuffizienz-Patienten aus dem Krankenhaus die Versorgungskontinuität durch die Fach- und Hausärzte sicherstellt.

Ein Herzinsuffizienz-Netzwerk

Die Medizinischen Klinik II (Kardiologie, Angiologie, Intensivmedizin) des Universitäre Herzzentrum am UKSH, Campus Lübeck, hat sich den Aufbau einer integrierten Versorgungs- und Vernetzungsstruktur für herzinsuffiziente Patienten zur Aufgabe gemacht. Ziel der Initiative ist es, die Diagnostik und Behandlung einer neu aufgetretenen akuten Herzinsuffizienz, beziehungsweise einer akuten Verschlechterung einer chronischen Herzinsuffizienz schnell und auf höchstem fachlichem und technischem Niveau sicherzustellen. So können erneute Klinikaufenthalte durch eine akute Verschlechterung der chronischen Herzinsuffizienz vermieden werden. Patienten, Angehörige und Hausärzte werden für die Anzeichen einer drohenden Verschlechterung sensibilisiert und durch spezialisierte Fachkräfte (z.B. eine spezialisierte Herzinsuffizienz-Schwester „Heart Failure Nurse“) an unserem Zentrum unterstützt, um eine frühzeitige Therapie zu ermöglichen.

Wir sind derzeit im Aufbau eines regionalen Herzinsuffizienz Netzwerkes (Abbildung 2) unter Einsatz einer IT-unterstützenden Lösung zwischen den Kooperationspartnern kardiologische Ambulanz des UKSH Herzzentrums Lübeck, kooperierenden niedergelassenen Kollegen (Kardiologen, Nephrologen, Hausärzte) und Kliniken in der Region um Lübeck. Das Netzwerk soll Barrieren zwischen den Sektoren überwinden und einen strukturierten, leitliniengerechten Versorgungsprozess sicherstellen. Ziel ist die Reduktion der Hospitalisierungen und die Versorgung von Herzinsuffizienz-Patienten in der Region um Lübeck zu optimieren. Innovativ wird im Projekt zusätzlich die Vernetzung mit den zu betreuenden Patienten über Wearables (Gesundheitstracker) sein im Rahmen eines Versorgungsforschungsprojektes (HANSE HF STEPS Studie).

Gründung-eines-Herzinsuffizienznetzwerkes-für-die-Region-Lübeck_Abb Abbildung 2. Gründung eines Herzinsuffizienznetzwerkes für die Region Lübeck

Herzinsuffizienz Konferrenzen („Advanced Heart-Failure Konferenzen”)

Seit Oktober 2021 haben wir „Advanced Heart-Failure“ (fortgeschrittene, terminale Herzinsuffizienz)  Konferenzen an unserer Klinik implementiert. Hier werden Patienten mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz interdisziplinär im Team, bestehend aus Kolleginnen und Kollegen des Sektors der Klinik für Kardiologie, Klinik für Herz- und thorakale Gefäßchirurgie, Klinik für Rhythmologie, Klinik für Anästhesie, dem Team der LVAD-Schwestern gemeinsam mit dem Sektor der niedergelassenen Kollegen (Kardiologen, Hausärzte) und Partnerkliniken durch Video-Zuschaltung sektorenübergreifend besprochen.

Erreichbarkeit des Herzinsuffizienz Teams

Seit Dezember 2021 haben wir ein Herzinsuffizienz-Team Telefon eingerichtet (0451 500-75205) um die Erreichbarkeit für die Netzwerkpartner oder Patienten im Netzwerk zu erleichtern. Das Telefon wird durch einen Arzt oder eine geschulte MFA aus dem Herzinsuffizienz Team betreut (Heart Failure Nurse). Hierüber können Patientenfälle angemeldet oder besprochen werden.

Netzwerkgründer und Direktor Medizinische Klinik II (Kardiologie, Angiologie, Intensivmedizin) Universitäres Herzzentrum Lübeck Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck, Deutschland

Prof. Dr. med. Ingo Eitel

Direktor der Klinik
Tel.: 0451 500-44501Fax: 44504

Netzwerkgründerin und Leitung Ambulanz und Heart Failure Unit Medizinische Klinik II (Kardiologie, Angiologie, Intensivmedizin) Universitäres Herzzentrum Lübeck Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck, Deutschland

PD Dr. med. Christina Paitazoglou

Oberärztin, Leitung Heart Failure Unit und kardiologische Ambulanz

Pflegerischer Ansprechpartner

Alina-Marie Rafael

Stationsleitung
Tel.: 0451 500-41155Fax: 44534

Heart Failure Nurse kardiologische Ambulanz

Nele-Kristin Drochner-Brocks

Heart Failure Nurse / Netzwerkkoordinatorin

Erreichbarkeit des Herzinsuffizienz Teams

Herzinsuffizienz-Team
Tel.: 0451 500-75205
E-Mail: ambulanz.herz.luebeck@uksh.de