Nach einem Jahr Bauzeit wurde im Oktober 2021 der Rohbau des neuen Laborzentrums des UKSH am Campus Kiel fertiggestellt und mit einem Richtfest gefeiert. Die Baumaßnahme ist Teil des Baulichen Masterplans des UKSH und zentralisiert die diagnostischen Labore der einzelnen Fachbereiche, die derzeit in verschiedenen Gebäuden untergebracht sind.
Das neue sechsgeschossige Laborzentrum vereint auf einer Fläche von über 6.000 Quadratmetern nahezu die gesamte Labordiagnostik beider Standorte. Es steht für die Zentralisierungsstrategie des UKSH, nach der Leistungen - soweit medizinisch möglich und sinnvoll - an einem Campus gebündelt werden. Zusammengeführt wird im Gebäude künftig die Labordiagnostik der Institute für Klinische Chemie und für Infektionsmedizin, der Klinik für Infektiologie und Mikrobiologie, der Krankenhaushygiene und des Medizinaluntersuchungsamts, der Transfusionsmedizin und der Humangenetik sowie spezialisierter Bereiche der Kinderklinik. Am Campus Lübeck werden selbstverständlich weiterhin jene diagnostischen Leistungen vorgehalten, die sehr kurzfristig und in Notfällen für die Versorgung der Patientinnen und Patienten erforderlich sind.
Das neue Laborzentrum spiegelt die zentrale Bedeutung der Labormedizin für die Diagnostik und Behandlungssteuerung in einem Universitätsklinikum wider – eine Bedeutung, die sich gerade während der Pandemie zeigt, deren Eindämmung nicht zuletzt hohe Testkapazitäten erfordert, wie sie das UKSH erbringt.
Künftig werden im Laborzentrum täglich rund 6.000 Proben für die Patientinnen und Patienten des UKSH – und für Erkrankte aus 29 anderen Krankenhäusern – befundet und bis zu 40.000 Messergebnisse freigegeben.
Dabei kommen alle modernen Verfahren der Labordiagnostik zum Einsatz. Dies umfasst die Routinediagnostik bei der stationären Aufnahme der Patientinnen und Patienten bis hin zur hochspezialisierten Diagnostik bei seltenen Erkrankungen.
In den unteren drei Geschossen entstehen vorwiegend Laborbereiche wie beispielsweise ein Speziallabor der Schutzstufe L3 nach Biostoffverordnung, in dem hochansteckende und Krankheitserreger höherer Gefahrstufen nachgewiesen werden können. Prozesse werden zur Sicherheit der Patientinnen und Patienten optimiert. Dies gelingt unter anderem durch die Installation einer an andere Klinikgebäude angeschlossenen Rohrpostanlage, die den Probentransport direkt von den Stationen ermöglicht – und dies mit zwei Geschwindigkeiten, da Blut des sanften und schonenden Transportes bedarf. Eingeführt wird der derzeit höchstmögliche Automatisierungsgrad bei der Laboranalytik. Auch werden IT-Systeme betrieben, die ein sehr genaues Nachverfolgen jeder einzelnen Probe erlauben.
Der Umzug der Institute und Einrichtungen in das neue Laborzentrum ist im Dezember 2022 geplant. Baukosten der kreditfinanzierten Maßnahme belaufen sich auf rund 26 Mio. Euro.