Bei Patienten mit einer ausgeprägten Kieferfehlstellung ist durch eine alleinige kieferorthopädische Behandlung nicht zu erreichen, dass beim Zusammenbiss Ober- und Unterkieferzähne in einer korrekten Verzahnung zusammengreifen. Häufig ist eine solche Kieferanomalie auch mit einer unvorteilhaften Profilveränderung des Gesichtes kombiniert. In diesen Fällen wird die kieferorthopädische Behandlung mit einer chirurgischen Lagekorrektur (Umstellungsosteotomie) der Kiefer oder anderer Teile des Gesichtsschädels kombiniert. Nach entsprechender kieferorthopädischer Vorbehandlung wird in der Regel im jugendlichen Alter am Ende der Wachstumsperiode, gelegentlich auch im späteren Erwachsenenalter, die Position von Ober- und/ oder Unterkiefer oder Anteilen beider Kiefer korrigiert. Eine solche Operation ist keine Alternative zur kieferorthopädischen Behandlung, sondern stellt eine zielgerichtete Ergänzung dar.
In der Sprechstunde beraten wird die Patienten über den operativen Teil einer kombiniert chirurgisch-kieferorthopädischen Behandlung, und es wird die notwendige fachliche Koordination mit dem behandelnden Kieferorthopäden eingeleitet. Dabei zielt die Beratung insbesondere auch auf die verschiedenen Möglichkeiten der Profilkorrektur des Gesichtes in Abhängigkeit davon, welche Kieferanteile in welche Richtung bewegt werden.
Derartige Operationen werden grundsätzlich in Vollnarkose vorgenommen. Die erforderlichen chirurgischen Zugänge liegen in der Regel im Mundinneren, d.h. es sind später keine bleibenden Narben im Gesicht sichtbar. Ein solcher Eingriff ist mit einem stationären Aufenthalt von ca. 5 - 7 Tagen verbunden.