Chirurgische Behandlung des "Trockenen Auges" (Keratokonjunktivitis sicca, Dry eye syndrome) durch Speicheldrüsentransplantation
Das "Syndrom des Trockenen Auges" ist eine weit verbreitete Erkrankung, verursacht durch eine Störung des die Augenoberfläche schützenden Tränenfilmes. Diese Störung kann durch eine Reduktion oder ein Fehlen der Tränensekretion oder eine fehlerhafte Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit bedingt sein. Sehr verschiedene Ursachen können einer solchen Störung zugrunde liegen.
Unbehandelt kann dies zu einem fortschreitenden entzündlichen Schaden an der Augenoberfläche führen (Keratokonjunktivitis sicca). Neben durch die Entzündung bedingten Beschwerden (Juckreiz, Schmerzen, Lichtempfindlichkeit) führt dies langfristig zu einer Einschränkung der Sehkraft bis hin zu einer möglichen Erblindung.
Diese Erkrankung bedarf primär augenärztlicher Diagnostik und Therapie. In der überwiegenden Zahl der Fälle gelingt es dem Augenarzt, durch etablierte Therapieverfahren (Tränenersatzmittel, medikamentöse Therapie, chirurgische Lidkorrekturen etc.) die Symptome zu lindern und ein Fortschreiten des Entzündungsprozesses aufzuhalten.
In schweren Fällen, in denen diese Behandlungsmethoden nicht zum Ziel führen, besteht alternativ die Möglichkeit, eine körpereigene Speicheldrüse (Unterkieferspeicheldrüse) in die Schläfenregion zu verpflanzen und deren Ausführungsgang mit dem Auge bzw. dem Bindehautsack zu verbinden. Das Auge wird fortan durch das Sekret der Speicheldrüse befeuchtet.
Diese sehr spezielle Methode wurde Anfang der 90er Jahre entwickelt und wird seither weltweit an wenigen Kliniken praktiziert. Wir konnten seit 1994 ca. 50 Patienten auf diesem Wege behandeln und verfügen damit über die größte Erfahrung mit diesem chirurgischen Behandlungsverfahren in Europa. Unsere Nachuntersuchungen belegen, dass eine dauerhafte Besserung der Symptomatik und ein Schutz der Augen vor einem Fortschreiten des entzündlichen Prozesses möglich ist.
Die Entscheidung zur Durchführung dieser Operation wird in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Augenarzt gestellt.