Die Samenübertragung wird vor allem bei leichter, männlicher Fruchtbarkeitsstörung eingesetzt, aber auch in anderen Fällen:
Unfruchtbarkeit des Paares ohne erkennbare Ursache
Leichte Endometriose der Partnerin
Leichte Eireifungs- und Eisprungstörungen
Leichte Einschränkung der Samenqualität des Partners
Wunsch zur Nutzung von Spendersamen

Unter einer Samenübertragung versteht man das Einspülen von konzentrierten, beweglichen Samenfäden des Mannes in die Gebärmutterhöhle der Frau. Diese wird mit der oben beschriebenen Zyklusbeobachtung und ggf. Anregung des Eibläschen-Wachstums kombiniert. Auch hier prüfen wir erst einmal je nach Situation mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung (Hysterokontrastsonografie) oder einer „Schlüssellochoperation“ (Bauchspiegelung), ob der Eileiter durchgängig ist. Die Kosten für diese Untersuchung werden von der Kasse voll übernommen.
Die Behandlung beginnt beim Mann: Beträgt der Fahrtweg zu uns weniger als eine Stunde, kann das Ejakulat am Tag der geplanten Samenübertragung bequem bei Ihnen zu Hause gewonnen und vor der Insemination bei uns abgegeben werden. Dabei müssen Sie unbedingt auf einen körperwarmen Transport (z. B. in der Jackeninnentasche) achten.
Alternativ können Sie das Ejakulat natürlich auch in unserer Praxis gewinnen. Für diesen sehr intimen Vorgang gibt es bei uns extra ausgestattete Räumlichkeiten, in denen Sie selbstverständlich völlig ungestört sind und eine möglichst angenehme Atmosphäre vorfinden.
Nun wird die Frau behandelt: Eine spezielle Aufbereitung des Ejakulates führt zu einer Konzentration und Reinigung beweglicher Samenfäden. Diese werden anschließend mit Hilfe eines feinen Katheters in die Nähe der Eileiter gespült. Dabei kann Ihr Partner natürlich gern anwesend sein.
Der Vorteil dieser Methode: Dadurch, dass gut bewegliche und befruchtungsfähige Spermien direkt in der Gebärmutter deponiert werden, müssen sie den manchmal zähen Schleim im Gebärmutterhals nicht überwinden. Es finden sich schließlich optimal bewegliche Spermien am Ort der Befruchtung, im Eileiter. Dies ist auch der natürliche Ort der Empfängnis. Selbstverständlich können Sie nach der Samenübertragung auch zusätzlich noch Verkehr haben.
Die Insemination kann in mehreren Zyklen durchgeführt werden. Ihre Schwangerschaftschancen belaufen sich auf etwa 10 bis 20 % pro Behandlungszyklus. Eine Samenübertragung kann auch mit gespendetem Fremdsamen durchgeführt werden, z. B. wenn der Partner keine oder nur sehr eingeschränkte Samenparameter aufweist. Diese Methode ist in Deutschland im Gegensatz zur Eizell-Spende gesetzlich erlaubt, wird allerdings von den Krankenkassen nicht übernommen.
Video Insemination
Diese Videosequenz verdeutlicht Ihnen nochmals sehr anschaulich das Verfahren der Insemination.
Mit freundlicher Genehmigung von MSD Deutschland.