Nein, mindestens hat die bisherige über viele Jahre dauernde Erfahrung keine langfristigen Auswirkungen gezeigt, auch nicht bei den für IVF/ICSI üblichen hohen Dosierungen. Über die Möglichkeit von Spätfolgen, die später als nach ca. 20 Jahren auftreten, kann naturgemäß nichts gesagt werden, es ist aber nicht anzunehmen, dass sich noch erhebliche Risiken zeigen werden. Andererseits wissen wir heute, dass eine Schwangerschaft das Risiko an Brustkrebs zu erkranken, reduziert.
Kurzfristig besteht unter der Behandlung selten die Gefahr einer sogenannten Überstimulation. Neben der Vermeidung von Mehrlingsschwangerschaften ist dies einer der Gründe, weshalb Hormonbehandlung immer noch unter genauer Ultraschall- und eventuell zusätzlicher Blutkontrolle erfolgen sollten.
Das Thromboserisiko ist wie z.B. auch bei einer Antibaby-Pille oder während einer Schwangerschaft als Folge der hohen Östrogenspiegel im Blut etwas erhöht.
Die Ultraschall- und Blutkontrollen finden bei uns jeweils zwischen 7 und 10 Uhr statt, so dass die meisten Frauen anschließend problemlos zur Arbeit gehen können. Lediglich für die Insemination, die Follikelpunktion und den Embryotransfer muss man später am Vormittag kommen können. Die körperliche Belastung durch die Hormone ist bei den allermeisten Frauen nur gering, so dass sie auch gut arbeiten mögen.
Natürlich! Sofern Sie dies wünschen, um z.B. Fahrtzeiten zu ersparen, sind einzelne Behandlungsschritte auch bei Ihrem Frauenarzt durchführbar. Dazu gehören z.B. Ultraschall- und Blutuntersuchungen, aber auch der Schwangerschaftstest. Einige unserer zuweisenden Frauenärzte haben wir im Rahmen einer Weiterbildung zum „Kinderwunschtherapeuten“ ausgebildet und zertifiziert. Bitte sprechen Sie uns an, wenn Sie die Therapie auch mit Ihrem Frauenarzt durchführen möchten.
Die meisten Frauen finden die Behandlung an und für sich wenig belastend. Es ist ein deutlicher Zeitaufwand, aber von den Medikamenten spüren die meisten Frauen wenige Nebenwirkungen. Nur ausnahmsweise fühlen sich Frauen körperlich so belastet, dass sie sich schwer tun mit der täglichen Arbeit. Am schwierigsten empfinden die meisten Frauen das Warten auf den Schwangerschaftstest und den Umgang mit einem negativen Resultat. Wie belastend das ist, hängt in erster Linie davon ab, wie zentral für sie der Kinderwunsch ist und wie das Paar mit dem Thema umgeht. Eine psychologische Begleitung kann hier durchaus sehr sinnvoll sein.
Eine Behandlung mittels assistierter Befruchtung, das heißt Befruchtung im Reagenzglas / IVF, kann in folgenden Situationen notwendig werden:
Die Chancen für eine Schwangerschaft nach unterstützter Befruchtung durch das IVF- oder ICSI-Verfahren sind in erster Linie altersabhängig, entsprechend der altersbedingten Abnahme der Fruchtbarkeit. Natürlich ist die Chance auch von individuellen Faktoren abhängig. Gerne werden wir Sie diesbezüglich individuell beraten.
Aufgrund der aktuellen Datenlage scheinen Kinder, die durch ICSI-Behandlung gezeugt worden sind, möglicherweise ein minimal erhöhtes Risiko für Fehlbildungen zu haben. Dies beruht allerdings nicht auf der Behandlungsmethode, sondern auf einem erhöhten genetischen Risiko, dass das Paar in die Behandlung einbringt. Daher untersuchen wir alle Patienten vor Beginn einer unterstützten Befruchtung auf Auffälligkeiten ihrer Erbanlagenträger, den Chromosomen. Sollten hier Störungen gefunden werden (was selten ist), erhalten Betroffene die Empfehlung zu einer weitergehenden genetischen Beratung.
Grundsätzlich sollte man über 45 Jahren keine Kinderwunschbehandlung mehr durchführen.
Wo genau die Grenze liegt, muss im Einzelfall aufgrund der Krankheitsgeschichte und der Hormonwerte festgelegt werden.