Umfassende und individuelle Untersuchungen stehen am Anfang
Die geschilderten komplexen Zusammenhänge bei der Entstehung einer Schwangerschaft lassen schon ahnen, dass die Ursachen des unerfüllten Kinderwunsches sehr vielfältig sein können. Ganz wichtig für uns ist ein Grundsatz: Sie haben ein Recht auf die bestmögliche Kinderwunschbehandlung! Deshalb legen wir größten Wert auf eine gründliche und umfassende Diagnostik, die bei beiden Partnern so zielgerichtet wie möglich sein sollte. Aus diesem Grund überprüfen wir sehr sorgfältig die Ausgangsbedingungen Ihrer natürlichen Fruchtbarkeit im Rahmen einer „Fruchtbarkeitsuntersuchung“ bei Ihnen beiden. Wichtig für Sie ist, dass die Kosten für diese diagnostischen Schritte von Ihrer Krankenkasse in der Regel übernommen werden.
Fruchtbarkeitsuntersuchungen bei der Frau
„Der Diagnostikzyklus“
Analog zum „Monatszyklus“ planen wir mit Ihnen in der Regel einen so genannten „Diagnostikzyklus“: Hierbei müssten Sie in einem Monatszyklus Ihrer Wahl drei bis vier kurze Untersuchungstermine bei uns wahrnehmen. Wir bestimmen dann zum einen am Zyklusanfang die wichtigsten Hormone und für eine Schwangerschaft wichtige Infektionsuntersuchungen im Blut. Außerdem gewinnen wir mittels Ultraschalluntersuchungen – meist ab dem 12. Zyklustag – und weiteren Blutentnahmen in der zweiten Zyklushälfte Informationen über den Ablauf und die Qualität Ihres natürlichen Eisprungs.
In vielen Fällen kann der zeitintensive Diagnostikzyklus aber auch entfallen. Dann führen wir bei Ihnen eine vaginale Ultraschalluntersuchung in Zyklusmitte von Gebärmutter und Eierstöcken durch und überprüfen die weiblichen Hormone und andere Werte mit einer Blutentnahme.
Es ist auch möglich, schon während des Diagnostikzyklus die Eileiterdurchgängigkeit zu prüfen. Meist geschieht dies durch Ultraschall (Hysterokontrastsonographie, „HyCoSy“) oder auch über eine Bauchspiegelung (Laparoskopie).
Auch eine Überprüfung der Anatomie der Gebärmutter zur Untersuchung der Einnistungsbedingungen (Hysteroskopie) ist häufig sinnvoll.
Ambulante Eingriffe, die eine Kurznarkose erforderlich machen, führen wir ambulant in der Frauenklinik des UKSH durch.
Diese aufwendigen Untersuchungen erfolgen aber immer erst dann, wenn schon Ergebnisse der Samenanalyse des Mannes vorliegen. Den schematischen Ablauf eines Diagnostikzyklus können Sie sich auf unserer Abbildung nochmals detailliert ansehen
Fruchtbarkeitsuntersuchungen beim Mann
Samenanalyse und urologische Untersuchung
Üblicherweise wird während des Diagnostikzyklus der Frau auch die männliche Fruchtbarkeit mit Hilfe einer Samenanalyse (Spermiogramm) geprüft. Wenn Sie weniger als eine Stunde von uns entfernt wohnen, kann die Samenprobe zu Hause gewonnen und bei uns analysiert werden. Alternativ können Sie das Ejakulat natürlich auch in angenehmer Atmosphäre in unseren Räumlichkeiten gewinnen. Höchste Qualitätsansprüche sind für uns dabei eine Selbstverständlichkeit: Im Rahmen der Samenanalyse arbeiten wir streng nach den international anerkannten und standardisierten Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Außerdem stellen wir uns einer externen Qualitätskontrolle, um uns selbst regelmäßig zu überprüfen und unsere hohen Maßstäbe zu erhalten.
Auch eine Untersuchung des Mannes bei einem „Männerarzt“ (urologisch-andrologische Untersuchung) gehört zur Abklärung der männlichen Fruchtbarkeit. Hier werden die Organe Hoden, Nebenhoden, Samenleiter usw. gründlich untersucht, um eine organisch bedingte Störung der männlichen Fruchtbarkeit auszuschließen.
Samenanalyse (Spermiogramm): Darstellung einer Samenanalyse nach den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Gemessen werden u.a. die drei Größen Konzentration, Beweglichkeit und Form. Links normales Spermiogramm,