TESE (TEstikuläre Spermien Extraktion)
Wenn im Ejakulat keine (Azoospermie) oder nur sehr wenige Spermien (Kryptozoospermie) nachweisbar sind, kann eine sog. TESE (testikuläre Spermienextraktion), also die operative Gewinnung von Spermien aus dem Hoden, notwendig sein.
Wir können unseren Patienten eine TESE direkt bei uns im Kinderwunschzentrum am Standort Lübeck anbieten. Der Eingriff erfolgt üblicherweise in einer kurzen Vollnarkose.
Unmittelbar nach der Entnahme des Hodengewebes werden die Proben im IVF-Labor aufbereitet und aufgeteilt. Ein kleiner Teil jedes Hodens geht ggfs. für eine detaillierte feingewebliche Untersuchung in das hiesige Institut für Pathologie. Dies dient dazu Rückschlüsse auf die Form der Produktionsstörung zu gewinnen und Krebsvorstufen auszuschließen. Der Großteil der Gewebstücke ca. (4 bis 5) werden im flüssigen Stickstoff in mehreren Portionen eingefroren und für eine Behandlung bereitgehalten. Kleine Teile des Gewebes werden noch am selben Tag unter dem Mikroskop auf das Vorhandensein von Spermien untersucht, sodass ein Rückschluss auf das Vorhandensein von Spermien in den Kryo-Proben gemacht werden kann.
Sollten sich bei den obigen Untersuchungen ausreichend Spermien nachweisen lassen, wird mit der Hormonbehandlung der Partnerin begonnen. Anschließend erfolgt die operative Gewinnung der Eizellen (Follikelpunktion). Nachdem erfolgreich Eizellen gewonnen wurden, wird am selben Tag das eingefrorene Hodengewebe aufgetaut. Nach der Herauslösung der Spermien aus dem Gewebe werden die Spermien schließlich mit Hilfe der Mikroinjektion (ICSI) in die Eizelle eingebracht. Spermien aus einer TESE- werden nur in Kombination mit einer ICSI-Behandlung verwendet.