Wasserbakteriologie

Unser akkreditiertes wassermikrobiologisches Labor bietet alle relevanten hygienischen Untersuchungen von Mikroorgansimen in verschiedensten Wasserarten mittels genormter Verfahren nach den Verordnungen für Trink- und Schwimmbeckenwasser sowie Badegewässern an. Darüber hinaus werden validierte und akkreditierte Spezialverfahren für Heilmittel, Materialien nach Abwasserschaden, potentiell humanpathogenen Vibrionen in Meer- und Brackwasser und zur Quellensuche des Vorkommens von Bakterien in Installationsbauteilen wie z. B. Armaturen, Zapfhähnen, Duschschläuchen, Duschköpfen, Wasserzählern, Dichtungen oder Schiebern eingesetzt. Außerdem untersuchen wir Dentaleinheiten (Zahnarztstühle) nach den Vorgaben der KRINKO am Robert-Koch-Institut.

Bei Störfällen in der Trinkwasserversorgung ist eine hygienisch-gesundheitliche Bewertung der nachgewiesenen Bakterien von großer Bedeutung. Hierfür führen wir eine Differenzierung, z. B. der coliformen Bakterien, mittels MALDI-Biotyper möglichst auf Artebene durch, um Informationen zum gesundheitlichen Risiko an das Wasserversorgungsunternehmen sowie das Gesundheitsamt und über diese an die Bevölkerung weitergeben zu können.

Einen großen Anteil der Proben im wasserbakteriologischen Labor machen die Untersuchung auf Legionellen aus. Dabei stammen die Proben aus Fragestellungen zu Probenahme und Untersuchung nach Trinkwasserverordnung, dem Überwachungsprogramm der Gesundheitsämter für öffentliche Einrichtungen, dem Infektionsschutz in medizinischen Einrichtungen und von Privatpersonen. Zusätzlich zur Bestimmung der Legionellenkonzentration führen wir routinemäßig eine Differenzierung der nachgewiesenen Legionellen durch, um L. pneumophila Serogruppe 1 von den anderen Serogruppen von L. pneumophila und anderen Legionellen zu unterscheiden. L. pneumophila ist für etwa 90 % der gemeldeten Legionellenerkrankungen beim Menschen verantwortlich.

Neben den in den Verordnungen genannten mikrobiologischen Parametern führen wir in allen Wasserarten bakterielle Untersuchungen mittels Durchflusszytometrie durch. Durch diese Methode lassen sich in Wasser auch Bakterien nachweisen, die mittels kultureller Verfahren nicht nachweisbar sind. Mittels der kulturellen Verfahren werden lediglich weniger als 1 % der vorhandenen Bakterien erfasst. Daher bieten zytometrische Untersuchungen viel bessere Möglichkeiten die mikrobiologischen Verhältnisse im Wasser zu beschreiben und zu beurteilen. Dies ist hilfreich bei der Suche nach mikrobiellen Verunreinigungen in Wasserversorgungsanlagen und Trinkwasserinstallationen, bei Stagnation von Wasser, Begleitung von Desinfektions- und Sanierungsmaßnahmen, Nährstoffeintrag mit der Folge von bakterieller Vermehrung sowie der Anlagenüberwachung von Aufbereitung, Filtration und Apparaten innerhalb der Trinkwasserinstallation. Durch zusätzliche Untersuchungen kann eine Unterscheidung in lebende und tote Bakterien sowie sich in starker Vermehrung befindlichen Bakteriengemeinschaften unterschieden werden. Unsere Verfahren der Durchflusszytometrie sind akkreditiert, was nur sehr wenige Labore in Deutschland anbieten können.