Kieferfehlstellungen

Der Blick in ein Gesicht sagt mehr als viele Worte. Sofort erkennen wir, ob unser Gegenüber traurig oder glücklich, wütend oder fröhlich ist. Die Sprache der Mimik wird in Sekundenschnelle verstanden – auf der ganzen Welt. Genau so schnell entscheiden wir, ob ein Gesicht mehr oder weniger attraktiv ist. Je regelmäßiger die Gesichtszüge, desto mehr entsprechen sie unserem natürlichen Sinn für Harmonie. Wir empfinden den Anblick als positiv.

Der Mund und die gesamte Kieferpartie spielen bei all diesen Eindrücken eine wichtige Rolle, denn der Kiefer prägt das Gesichtsprofil und bestimmt wesentlich über die Stellung der Zähne. Ein geschlossener Zahnbogen mit geraden Zähnen ist nur möglich, wenn auch der Kiefer in allen Ebenen - Länge, Breite und Höhe - in einer korrekten Position steht.

Dysgnathien: Wenn Kiefer und Zähne aus der Reihe tanzen

Die Dysgnathiechirurgie ist notwendig zur operativen Korrektur angeborener oder erworbener Fehlstellungen der Kiefer. Dadurch kommt es zu einer fehlerhaften Verzahnung von Ober- und Unterkiefer. Die Korrektur ist für die Funktion des Kausystems ebenso wie zur Vermeidung von Folgeschäden wichtig. Häufig sind derartige Anomalien auch mit einem unvorteilhaften Gesichtsprofil verbunden, da die Kiefer die knöcherne Grundlage der Gesichtsweichteile, wie Haut und Muskeln, bilden.

Eine gute Zusammenarbeit mit den niedergelassenen und klinisch tätigen Fachzahnärzten für Kieferorthopädie ist Voraussetzung für eine optimale Versorgung. Ziel der Behandlung ist einerseits, eine korrekte Verzahnung zu erreichen und andererseits eine ästhetische Harmonisierung des Gesichtsprofils herzustellen. Abhängig von der Art der Fehlstellung ist ein Eingriff am Oberkiefer, am Unterkiefer oder an beiden Kiefern erforderlich.

Alle operativen Eingriffe erfolgen über die Mundhöhle, so dass äußerlich keine Narben zu sehen sind. Zur Verlagerung des Oberkiefers führen wir eine Osteotomie in der Le Fort I-Ebene durch. Die Osteotomie des Unterkiefers erfolgt nach dem Prinzip von Obwegeser-Dal Pont. Grundlage des operativen Vorgehens ist neben der klinischen Befunderhebung die röntgenologische Planung durch Vermessung des knöchernen Gesichtsschädels und die Simulierung des operativen Eingriffs anhand von individuellen Gipsmodellen.

In unserer Klinik stehen alle Möglichkeiten modernster Diagnostik und Behandlung, einschließlich digitaler Volumentomographie (DVT), 3D-Fotographie, Navigation und computergestützter Planungs- und Simulationsmethoden zur Verfügung und werden situationsgerecht im Rahmen der Dysgnathiechirurgie eingesetzt.

In unserer Dysgnathiesprechstunde beraten wird Sie über die Möglichkeiten einer Behandlung. Die Beratung jedes Patienten erfolgt der Situation entsprechend, um das individuell passende Therapiekonzept und operative Vorgehen festzulegen.

Ein sorgfältiges operatives Vorgehen in Kombination mit modernstem technischen Equipment und aktuellen Methodeneinschließlich der Distraktionsosteogenese gewährleisten hierbei die bestmögliche Versorgung unserer Patienten.