Als dormant werden im Zellzyklus arretierte Tumorzellen bezeichnet, die wenig therapie-sensitiv sind und unter gewissen Umständen später wieder proliferieren und Rezidive bilden können. Im hochmalignen Glioblastoma multiforme (GBM) ist bisher wenig zur Dormanz bekannt, insbesondere dazu, inwiefern Chemotherapie-überlebende dormante GBM-Zellen eventuell Homologien zu (Tumor-)Stammzellen besitzen, ob sie durch ein bestimmtes Expressionsprofil spezifischer inflammatorischer Mediatoren gekennzeichnet sind oder durch diese beeinflusst werden, ob es bezüglich der bekannten GBM-Subtypen Unterschiede in dem Auftreten dormanter GBM-Zellen gibt oder dazu, wie das Vorhandensein dormanter GBM-Zellen ggf. durch Kombinationstherapien verhindert / minimiert werden kann. Das Ziel dieses Projektes besteht daher darin, mittels umfangreicher Expressionsstudien mögliche Marker der Tumordormanz in humanan GBMs in situo wie nach Langzeit-Chemotheraoie in vitro zu bestimmen und zu analysieren. Auch wird geprüft, inwiefern Kombinationstherapien verschiedener Chemotherapeutika dormante Tumorzellen verschiedener GBM-Subtypen therapeutisch beeinflussen können und wie inflammatorische Moleküle den Ein- bzw. Austritt in / aus der Dormanz regulieren. Parallel dazu wird mittels mathematischer Modelle der Einfluss verschiedener Therapierregime auf dormante GBM Zellen theoretisch modelliert. Insgesamt soll ein besseres Verständnis zur Bedeutung dormanter Zellen in der Progression von GMBs erzielt und es sollen Möglichkeiten aufgedeckt werden, diesen spezifischen Zelltyp gezielter therapeutisch anzugehen.
Förderung
Familie Mehdorn Stiftung, intern
Anschubförderung der Medizinischen Fakultät zu Kiel