Ein weiterer Schwerpunkt stellt die operative Behandlung des sog. kindlichen Wasserkopfes (Hydrozephalus internus) dar.
Beim Hydrozephalus internus handelt es sich um einen Aufstau des Nervenwassers (Liquor) in den Hirnkammern.
Ursächlich wird hauptsächlich der Hydrozephalus malresorptivus vom Hydrozephalus occlusus unterschieden. Beim erstgenannten besteht eine Resorptionsstörung des Liquors, die typischerweise nach Hirnblutungen oder auch Hirnhautentzündungen auftreten kann. Beim Hydrozephalus occlusus findet sich eine mechanische Abflussbehinderung der Liquorwege, wie z.B. bei einer Verengung des Aquädukt (Aquäduktstenose).
In der pädiatrischen Neurochirurgie ist neben den angeborenen Formen insbesondere der posthämorrhagische Hydrozephalus zu erwähnen.
Dabei handelt es sich um einen Hydrozephalus, der typischerweise nach Hirnblutungen aufgrund der Unreife des kindlichen Hirns bei Frühgeborenen auftritt.
Durch gewaltige Verbesserungen in der Neugeborenenmedizin in den letzten Jahren ist es möglich geworden, auch extrem Frühgeborene erfolgreich intensivmedizinisch zu behandeln. Leider steigt mit zunehmender Unreife der Neugeborenen auch die Wahrscheinlichkeit einer Hirnblutung mit der Folge eines operationspflichtigen Hydrozephalus.
Oft wird in diesen Fällen für wenige Tage zunächst eine vorübergehende Ableitung des überschüssigen Liquors nach außen notwendig, bevor dann eine definitive innere Ableitung über ein Schlauchsystem, ggf. mit Ventil, in den Bauchraum erfolgt (ventrikulo-peritonealer Shunt).
Dieses stellt eine effektive und lebensrettende Maßnahme dar, die Ableitung ist allerdings meistens für das gesamte weitere Leben notwendig.
In manchen Fällen sind Folgeoperationen im Laufe der Jahre notwendig, denn es kann zu Fehlfunktionen des Shuntsystems bzw. des Ventils kommen.
In ausgewählten Fällen, bei denen eine mechanische Behinderung der Liquorabflusswege vorliegt, kann auch eine endoskopische Behandlung (endoskopische 3. Ventrikulozisternostomie) erfolgen. Hierbei wird mit dem Endoskop eine künstliche Umleitung von den inneren zu den äußeren Liquorräumen geschaffen und der Hydrozephalus auf diese Art beseitigt. Nur eine Operation ist notwendig; auf die Anlage eines Shunt-Systems kann verzichtet werden. Die Erfolgsquote liegt bei richtiger Indikationsstellung bei über 80%.
Allerdings muss bei jedem einzelnen Krankheitsfall anhand der vorliegenden Befunde der bildgebenden Diagnostik entschieden werden, welche Operationsmethode erfolgversprechender ist.