Kraniosynostosen

Zu den typischen neurochirurgischen Krankheiten im Kleinkindalter gehören die Kraniosynostosen.

Dabei handelt es sich um angeborene Fehlbildungen des knöchernen Schädels, die durch eine vorzeitige Verknöcherung der Schädelnähte zu einer Verformung des Kopfwachstums und in der Folge auch zu Entwicklungsbeeinträchtigungen des kindlichen Hirns führen können.

Viele Synostoseformen bleiben nicht nur auf das Neurokranium, d.h. den Gehirnschädel, beschränkt, sondern beziehen den Gesichtsschädel mit ein. Alle Schädelnähte können theoretisch betroffen sein, wobei die Häufigkeiten bei diesen insgesamt eher seltenen Krankheiten sehr unterschiedlich sind.

Am häufigsten unter den Synostosen ist die vorzeitige Verknöcherung der Pfeilnaht (Sagittalnahtsynostose), deren Häufigkeit ca. 1:3000 Geburten beträgt. Es folgt die Verknöcherung der Kranznaht (Koronarnahtsynostose).

Die notwendige operative Behandlung der genannten Synostosen beinhaltet zwei Ziele: die Korrektur entstellender Defekte und die Vermeidung funktioneller Folgen der knöchernen Wachstumshemmung.

Um ein sehr gutes kosmetisches Ergebnis zu erzielen, sollte die Operation frühzeitig, d. h. möglichst zwischen dem 3. und 12. Lebensmonat, durchgeführt werden. Das Operationsrisiko ist sehr gering.

Komplizierte kombinierte Gehirn- und Gesichtsschädelsynostosen (Morbus Crouzon, Morbus Pfeiffer) mit ihren oft vielfältigen neurologischen, ophthalmologischen und otorhinologischen Problemen erfordern ein gemeinsames interdisziplinäres Behandlungskonzept.

An unserem Klinikum ist die enge Zusammenarbeit mit den Neuropädiatern und den Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen gewährleistet.

Es besteht weiterhin eine enge Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Dr. Roldán und dem Kinderkrankenhaus Wilhemstift.