Publikationen

In der Folge möchten wir Ihnen einen Überblick über einige ausgewählte Publikationen der Arbeitsgruppe Tiefe Hirnstimulation geben (sortiert nach Publikationsdatum). Eine vollständige Übersicht der Publikationen ist bei Pubmed zu finden.

Effect of high-frequency subthalamic neurostimulation on gait and freezing of gait in Parkinson's disease: a systematic review and meta-analysis.

Schlenstedt C, Shalash A, Muthuraman M, Falk D, Witt K, Deuschl G.
Eur J Neurol. 2017 Jan;24(1):18-26. doi: 10.1111/ene.13167. Epub 2016 Oct 20. Review.

In diesem Review wurden 16 Studien analysiert und der Effekt der bilateralen Stimulation des Nucleus subthalamicus (STN) auf den Gang (UPDRS-III, Item Nr. 29) und das Gang-Freezing (UPDRS-III, Item Nr. 14) bei Parkinsonpatienten untersucht. Der stärkste Prädiktor für ein gutes Ansprechen der STN-Stimulation auf den Gang und das Gang-Freezing war das Ausmaß des präoperativen Levodopa-Ansprechens.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27766724

Uncoupling of dopaminergic and subthalamic stimulation: Life-threatening DBS withdrawal syndrome.

Reuter S, , Falk D, Mehdorn M, Witt K. Mov Disord. 2015 Sep;30(10):1407-13. doi: 10.1002/mds.26324. Epub 2015 Jul 17

Die vorliegende Studie beschreibt das sog. Stimulationsentzugsssyndrom bei 15 Parkinsonpatienten mit Langzeit-Stimulation des Nucleus subthalamicus. Durch einen plötzlichen Ausfall der Stimulation, beispielsweise durch eine Infektion der Elektroden bzw. des Impulsgebers, kann ein potenziell lebensbedrohliches Krankheitsbild entstehen, welches durch ein vermindertes Ansprechen der dopaminergen Medikation gekennzeichnet ist. Die vorliegende Studie begründet eine frühestmögliche Reimplantation.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26184453

Neurostimulation for Parkinson's disease with early motor complications. 

Schuepbach WM, Rau J, Knudsen K, Volkmann J, Krack P, Timmermann L, Hälbig TD, Hesekamp H, Navarro SM, Meier N, Falk D, Mehdorn M, Paschen S, Maarouf M, Barbe MT, Fink GR, Kupsch A, Gruber D, Schneider GH, Seigneuret E, Kistner A, Chaynes P, Ory-Magne F, Brefel Courbon C, Vesper J, Schnitzler A, Wojtecki L, Houeto JL, Bataille B, Maltête D, Damier P, Raoul S, Sixel-Doering F, Hellwig D, Gharabaghi A, Krüger R, Pinsker MO, Amtage F, Régis JM, Witjas T, Thobois S, Mertens P, Kloss M, Hartmann A, Oertel WH, Post B, Speelman H, Agid Y, Schade-Brittinger C, Deuschl G; EARLYSTIM Study Group. N Engl J Med. 2013 Feb 14;368(7):610-22. doi: 10.1056/NEJMoa1205158.

Der positive Effekt der Tiefen Hirnstimulation des Nucleus subthalamicus bei Parkinson-Patienten mit schweren Wirkfluktuationen ist durch vorausgehende Studien (s. unten) gut belegt. In der EARLYSTIM-Studie wurde untersucht, ob jüngere Patienten (im Mittel 52 Jahre) mit kürzerer Erkrankungendauer (7,5 Jahre) und leichten Wirkfluktuationen eine verbesserte Lebensqualität im Vergleich zu einer nicht-stimulierten Patientengruppe aufweisen würden. Insgesamt wurden 251 Patienten in diese Studie eingeschlossen und zu einer Therapie mit einer Tiefen Hirnstimulation und einer bestmöglichen medikamentösen Therapie oder einer alleinigen bestmöglichen medikamentösen Therapie randomisiert. Die Auswertung des primären Endpunkts zeigte eine verbesserte Lebensqualität für die Neurostimulationsgruppe gegenüber der medikamentösen Patientengruppe. Die Ergebnisse der EARLYSTIM-Studie zeigen, dass für Parkinsonpatienten mit beginnenden Wirkfluktuationen und mittlerer Krankheitsdauer eine Tiefe Hirnstimulations-Operation sinnvoll sein kann. Voraussetzung ist ein sehr gutes Ansprechen auf Levodopa (mehr als 50% Verbesserung im Levodopa-Test).Insgesamt wurde die Debatte über den optimalen Operationszeitpunk durch die EARLYSTIM-Studie maßgeblich fundiert.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23406026 

A randomized trial of deep-brain stimulation for Parkinson's disease.

Deuschl G, Schade-Brittinger C, Krack P, Volkmann J, Schäfer H, Bötzel K, Daniels C, Deutschländer A, Dillmann U, Eisner W, Gruber D, Hamel W, Herzog J, Hilker R, Klebe S, Kloss M, Koy J, Krause M, Kupsch A, Lorenz D, Lorenzl S, Mehdorn HM, Moringlane JR, Oertel W, Pinsker MO, Reichmann H, Reuss A, Schneider GH, Schnitzler A, Steude U, Sturm V, Timmermann L, Tronnier V, Trottenberg T, Wojtecki L, Wolf E, Poewe W, Voges J; German Parkinson Study Group, Neurostimulation Section. N Engl J Med. 2006 Aug 31;355(9):896-908. Erratum in: N Engl J Med. 2006 Sep 21;355(12):1289.

In dieser 6-Monatsstudie wurden 156 Parkinson-Patienten zu einer Therapie mit einer Tiefen Hirnstimulation des Nucleus subthalamicus bzw. einer best-möglichen medikamentösen Therapie randomisiert. In der Auswertung des 39-item Fragebogens zur Lebensqualität zeigte sich für die Neurostimulationsgruppe ein signifikanter Vorteil.Diese Studie war die erste Studie hoher Evidenz, die eine Überlegenheit der Tiefen Hirnstimulation gegenüber einer medikamentösen Kontrollgruppe nachweisen konnte und prägte maßgeblich das Studiendesign folgender Studien mit ähnlicher Fragestellung.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16943402