Tremor oder Zittern ist eines der häufigsten Symptome in der Neurologie. Er kann in Ruhe oder bei Bewegungen auftreten, betrifft meistens die Hände, aber auch alle anderen Gliedmaßen; Kopf, Gesicht und Stimme können beteiligt sein. Ein Tremor tritt als Symptom verschiedenster neurologischer Erkrankungen (z.B. Parkinson’sche Erkrankung, Multiple Sklerose, Essentieller Tremor) und internistischer Erkrankungen (z.B. Schilddrüsenüberfunktion) auf. Sowohl die Abgrenzung zwischen verschiedenen krankhaften Tremorformen als auch die Unterscheidung zwischen einem normalen und einem krankhaften Tremor kann diagnostisch schwierig sein.
Neben der klinischen Untersuchung wurde deshalb ein spezielles Tremorlabor antwickelt, das durch Messung von Bewegung und Muskelströmen mit Computeranalysen entscheidende diagnostische Hinweise liefern kann. Eine möglichst treffsichere diagnostische Einordnung des Tremors ist entscheidend für eine erfolgreiche Therapie.
Neben medikamentösen Therapiemöglichkeiten, an deren Erweiterung wir uns in verschiedenen Therapiestudien beteiligen, bekommt die gezielte elektrische Stimulation bestimmter Kerne im Gehirn (Tiefe Hirnstimulation) einen zunehmenden therapeutischen Stellenwert. Bei vielen neurologischen Tremorformen muss zur weiteren Verbesserung der Behandlung der genaue Ursprung des Tremors im Gehirn geklärt werden. Unserer aktuellen Forschungsprojekte beschäftigen sich mit diesem Thema. So ermitteln wir die Hirnareale, die an der Tremorentstehung beteiligt sind. Neue Behandlungsmethoden (Magnetstimulation, Gleichstromstimulation) werden derzeit wissenschaftlich untersucht.