Erkrankungen des autonomen Nervensystems

Funktionsstörungen des autonomen Nervensystems finden sich bei zahlreichen neurologischen und internistischen Erkrankungen. Infolge von Systemdegenerationen, z.B. bei Morbus Parkinson und Parkinsonsyndromen, oder generalisierten Nervenschädigungen (Polyneuropathien) z.B. infolge eines Diabetes mellitus kann es zu einer Funktionsseinschränkung des autonomen Nervensystems kommen. Typische Symptome sind u.a. Schwindel und kurzzeitige Bewusstlosigkeit (Synkopen).

Zu den häufigsten Erkrankungen gehören:

  • Synkopen

  • die orthostatische Hypotonie

  • autonome (Poly)Neuropathien

Diagnostik

Die Funktionsdiagnostik im autonomen Labor wird als Erweiterung und Ergänzung der klinischen und apparativen neurologischen Diagnostik angewendet. In unserem Speziallabor stehen verschiedene nicht-invasive Methoden zur Untersuchung der Funktion unterschiedlicher Funktionssystem des autonomen Nervensystems zur Verfügung:

  • Der Orthostase-Blutdruck-Test, ein Verfahren, mit dem über die kontinuierliche Messung von Blutdruck und Puls im Liegen und im Stehen (Kippung um 70°) die Funktion der autonomen Nerven der Beine beurteilt werden kann.

  • Die Herzfrequenzanalyse, bei der die Veränderung des Herzschlages in Ruhe, unter vertiefter Atmung, beim schnellem Aufstehen und beim „Pressen“ aufgezeichnet wird. Diese gibt Auskunft über die Funktion der autonomen Nerven, die den Herzschlag kontrollieren.

  • Der Hautvasokonstriktortest, bei dem mit Hilfe eines Lasergeräts an Fingern oder Fußzehen die Hautdurchblutung unter kontrollierter tiefer Atmung bestimmt werden kann. Anhand der Ergebnisse lassen sich Rückschlüsse auf Funktionsstörungen der autonomen Nerven in der Haut (Hautdurchblutung) ziehen.

Therapie

Die Therapie erfolgt zumeist konservativ im Rahmen einer kausalen oder symptomatischen medikamentösen Behandlung. Bei interdisziplinären Erkrankungsbildern erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit den anderen Kliniken des Universitätsklinikums, u.a. mit der Medizinischen Klinik (Stoffwechselerkrankungen) sowie der Klinik für Urologie (Harnblasenentleerungsstörungen).