Neuroradiologie

Alle bildgebenden (radiologischen) Verfahren, die zur Untersuchung des Nervensystems erforderlich sind, werden vom Klinik für Radiologie und Neuroradiologie in Kiel unserer Universitätsklinik durchgeführt. Die Klinik für Radiologie und Neuroradiologie in Kiel ist in demselben Gebäudekomplex wie unsere Klinik ansässig (Neurozentrum).

Im Folgenden finden Sie eine Beschreibung der verschiedenen Untersuchungen, die zur Verfügung stehen:

Computertomographie

Die Computertomographie (abgekürzt CT) ist eine Röntgenuntersuchung mit einer schichtweisen Darstellung eines Körperabschnitts. In der Neurologie untersuchen wir mit der CT den Kopf und/oder die Wirbelsäule. Im Unterschied zur konventionellen (normalen) Röntgendiagnostik ermöglicht die CT nicht nur die Darstellung des Knochens, sondern auch der Weichteile, z.B. des Gehirns oder des Rückenmarks und der seitlich austretenden Nervenwurzeln. Häufige Fragestellungen im Kopfbereich sind z.B. die nach einer Blutung, einem Gehirninfarkt, einem Schwund der Hirnzellen oder einem Tumor. Im Bereich der Wirbelsäule kann die CT ebenfalls einen Tumor, eine Blutung oder z.B. einen Bandscheibenvorfall nachweisen. Die Untersuchung erfolgt in einem offenen Ringsystem und dauert je nach Fragestellung zwischen 10 und 30 Minuten. Manchmal kann unmittelbar nach dem ersten Untersuchungsdurchgang noch eine Folgeuntersuchung nach Verabreichung eines jodhaltigen Kontrastmittels erforderlich werden, das in eine Armvene gespritzt wird. Ihr behandelnder Arzt der Station wird die Kontrastmittelgabe aber vor der Untersuchung mit Ihnen besprechen.

Kernspintomographie

Auch die Kernspintomographie (häufig auch Magnetresonanztomographie genannt, agekürzt MRT) dient wie die CT der schichtweisen Untersuchung eines Körperabschnitts. Im Unterschied zur CT ist die Kernspintomographie keine Untersuchung mit Rötntgenstrahlen. Sie arbeitet stattdessen mit einem sehr starken Magnetfeld. Die MRT ist in der Darstellung von Weichteilen wir Hirn, Rückenmark, Nervengeflechten und Muskulatur empfindlicher und aussagekräftiger als die CT.

Die Untersuchung erfolgt in einem röhrenförmigen Gerät, in dem gelegentlich von einigen Patienten eine Beengung oder gar Platzangst empfunden wird. Wenn Sie in räumlicher Enge zu Beklemmungsgefühlen neigen, soltlen Sie Ihren Arzt vorher darauf ansprechen. Man wird Ihnen dann für die Untersuchung ein beruhigendes und dämpfendes Medikament anbieten. Die Untersuchungsdauer bei der Kernspintotmographie liegt in der Regel zwischen 30 und 90 Minuten.

Wegen des starken Magnetfeldes dürfen Patienten mit Herzschrittmacher, einem implantierten Defibrillator oder auch mit bekannten magnetisierbaren Metallteilen im Körper, wie z.B. Granatsplittern im Kopf, nicht mit der MRT untersucht werden. Moderne metallische Gelenkersatzprothesen oder Zahnprotesen stellen dagegen kein Hindernis dar.

Digitale Subtraktionsangiographie (DSA)

Bei neurologischen Krankheiten wird die Untersuchung zur Darstellung der hirnversorgenden Arterien bzw. der abführenden Venen eingesetzt. Sie wird nur dann durchgeführt, wenn die Ultraschalldiagnostik zusammen mit der Magnetresonanztomographie keine hinreichende Klärung z.B. bei der Frage einer Gefäßverengiung, eidnes Gefäßverschlusses oder einer Gefäßfehlbildung ergibt.

Bei der DSA wird zunächst in örtlicher Betäubung eine Arterie in der Leiste punktiert und dann unter Röntgenkontrolle ein dünner Kunststoffschlauch (Katheder) über die Hauptschlagader bis an die hirnversorgenden Arterien im Hals oder auch in der Schädelkapsel vorgeschoben. Duch den Katheter können dann mehrfach geringe Mengen eine jodhaltigen Kontrastmittels gespritzt werden, das sich mit dem Blutstrom in den Hirngefäßen verteilt. Während des Kontrastmitteldurchflusses werden die hirnversorgenden Gefäße dann geröntgt. Das Kontrastmittel wird innerhalb weniger Studnen vom Körper wieder ausgeschieden. Zum Abschluss der Untersuchung wird der Katheder wieder aus der Leistenarterie gezogen. Zur Vermeidung größerer Blutergüsse an der Punktionsstelle muss für einige Stunden ein Druckverband mit einem Sandsack auf der Leistengegend angelegt werden.

Myelographie

Bei der Myelographie handelt es sich um eine Kontrastmitteluntersuchung des Wirbelsäulenkanals. Die Untersuchung wird heut nur noch durchgeführt, wenn die o.g. Schichtbildverfahren noch behandlungswichtige Fragen offen lassen. Im Untersuchungsablauf erfolgt zunächst eine Punktion des Wirbelsäulenkanals im Bereich der Lendenwirbelsäule. Hier besteht keine Gefahr, dass versehentlich Rückenmark mit der Punktionskanüle getroffen wird. Bei der Punktion wird zunächst Nervenwasser aus der Wirbelsäule für Laboruntersuchungen entnommen, dann wird ein jodhaltiges Kontrastmittel in den Wirbelkanal eingegeben. Die Kontrastmittelgabe ist nicht schmerzhaft. Anschließend erfogt auf dem kippbaren Röntgentisch die normale Röntgenuntersuchung des jeweiligen Wirbelsäulenabschnitts (Hals-, Brust- oder Lendenwirbelsäule). Das Kontrastmittel wird innerhalb weniger Stunden vom Körper ausgeschieden.