Kindertraumatologie

Die Kindertraumatologie ist ein wichtiger und spezieller Bestandteil unserer täglichen Arbeit und umfasst die Behandlung von im Kindes- und Jugendalter auftretenden Verletzungen samt deren Folgen. Das Spektrum reicht von einfachen Wunden und Prellungen bis zu schwersten komplexen Knochenbrüchen und mehrfachverletzten polytraumatisierten Kindern. Die Versorgung geschieht in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit den Fachleuten der Kinderchirurgie, der Kinder- und Jugendheilkunde sowie der Kinder-Anästhesie. Bei Bedarf können jederzeit weitere Fachabteilungen hinzugezogen werden, um eine optimale Behandlung bei Tag und Nacht sicherzustellen. Wir sind auf die komplette Diagnostik und Therapie von verunfallten Kindern und Jugendlichen spezialisiert, mit dem Ziel, unsere jungen Patientinnen und Patienten altersgerecht und auf aktuellstem Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse zu behandeln.

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen, sie besitzen vielmehr eine besondere Anatomie und befinden sich noch im Wachstum. Somit bestehen im Vergleich zu Erwachsenen grundlegende Unterschiede im Verletzungsmuster ebenso wie in der Diagnostik und Therapie.

Knochenbrüche im Kindesalter heilen in der Regel sehr schnell und unkompliziert. Das Wachstumspotenzial des Skelettsystems und die bestehenden Korrektur- und Kompensationsmechanismen bei verbliebenen Fehlstellungen ermöglichen es, einen höheren Anteil an Verletzungen ohne Operation zu behandeln als bei Erwachsenen.

Sind operative Verfahren für die Stabilisierung eines Knochenbruches erforderlich, nutzen wir zumeist minimalinvasive Techniken wie die innere Stabilisierung mit elastischen Titan-Marknägeln, Schrauben, Bohrdrähten und Drahtschlingen. Auch äußere Haltesysteme können in bestimmten Fällen das Mittel der Wahl sein, damit die Biologie des kindlichen Knochens bestmöglich erhalten bleibt.

Verletzungen im Gelenkbereich und im Bereich der Wachstumsfugen können unter Umständen problematisch sein und bedürfen selbst nach noch so korrekter Behandlung einer längerfristigen Beobachtung. Selten sind dann komplexe Korrektureingriffe erforderlich.

Die meisten verunfallten Kinder und Jugendlichen kommen über die Interdisziplinäre Notaufnahme in unsere Klinik. Hier findet die akute Erstversorgung statt, und es wird entschieden, ob eine sofortige Operation nötig ist oder ob der junge Mensch für die weitere Behandlung – vielleicht auch für eine Operation – in die Kinderklinik des UKSH verlegt wird.

Die Eltern können ihre Kinder während des stationären Aufenthaltes begleiten.

Viele der geplanten Operationen können als ambulante Eingriffe bei uns im Ambulanten Operationszentrum (AOZ) vorgenommen werden.

Die regelmäßige ambulante Nachbetreuung der verunfallten Kinder und Jugendlichen, die Heilverfahrenskontrolle, Rehabilitationsplanung und die Einholung von Zweitmeinungen bei Verletzungsfolgen werden in einer speziellen Kindersprechstunde dienstags von 13 Uhr an angeboten.

Sehr gerne beraten wir Sie in unserer Sprechstunde und erarbeiten mit Ihnen zusammen ein individuelles Therapiekonzept.