Schulterchirurgie

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Erkrankungen der Schulter sind eine wahre Herausforderung für den Patienten im Alltag. In unserer Sprechstunde für Schulter- und Ellenbogenchirurgie begleiten wir alle Patientinnen/en – jeglichen Alters – von Beginn des Erstkontaktes, der konservativen und operativen Therapie bis darüber hinaus in der Nachsorge. 

Die Therapien der Schulterregion haben in den letzten Jahrzehnten einen deutlichen Fortschritt gemacht. Zunächst gilt es vor einer operativen Therapie die nicht-operativen Therapien komplett auszuschöpfen. Zu den operativen Therapien zählen die Versorgung mittels Schlüssellochtechniken mit kleinsten Kameraoptiken und Werkzeugen bei bestimmten Schulterverletzungen oder die Prothesenversorgung bei Arthrose oder komplexen Oberarmbrüchen. Unsere Klinik verfügt über die modernsten Techniken für die Diagnosefindung, die Operationsverfahren und die Nachsorge auf den Stationen.

Unser Behandlungsspektrum der Erkrankungen der Schulterregion reicht von einfachen Verletzungsmustern bis zu komplexen Verletzungen und Revisionsoperationen.

Behandlungsspektrum

Verletzungen der Rotatorenmanschette und Bicepssehne

Der Oberarm wird durch die vier Muskeln der Rotatorenmanschette in alle Positionen im Raum bewegt und ist somit für Alltags- und sportliche Bewegungen essentiell. Verletzungen einer oder mehrerer Muskelansätze bzw. der Sehnen können zu einer erheblichen Bewegungseinschränkung und Beschwerden führen. Zudem zieht die Bicepssehne durch das Schultergelenk und kann neben Bewegungen des Unterarmes durch Verletzungen/Verschleiß auch ein erheblicher Faktor für Schmerzen der Schulter sein. Wenn diese Krankheitsbilder früh erkannt werden, können diese mit arthroskopischen oder mini-open (offen) Operationen gut therapiert werden.

Schulterinstabilitäten oder -luxation (Ausrenkung des Gelenkes)

Das Schultergelenk ist das beweglichste aller menschlichen Gelenke, aber es neigt auch leichter zu einer Luxation (Ausrenkung) oder Instabilität. Hierbei können Verletzungen der Gelenkklippe, des Gelenkknochens oder der Sehnen der Rotatorenmanschette entstehen. Diese Verletzungen sollten in den meisten Fällen operativ therapiert werden, denn das Schultergelenk kann aufgrund der anatomischen Gegebenheiten instabil bleiben. Abhängig vom Verletzungsmuster ist eine arthroskopische oder eine offene Operation empfehlenswert, um ein stabiles Schultergelenk, insbesondere für sportlichen Aktivitäten, wiederherzustellen.

Schultereckgelenkssprengung – akut und chronisch

Das Schultereckgelenk (lateinisch: Acromio-clavicular-gelenk = ACG) verbindet das Schlüsselbein mit dem Schulterdach/Schulterblatt. Durch Stürze oder Anprallverletzungen kann es zur Sprengung des AC-Gelenks kommen, welche je nach Ausprägung zu Beeinträchtigungen der Bewegungen von Arm und Schulter führen können. Bei akuten ACG-Sprengungen hohen Grades sollte das Gelenk operativ stabilisiert werden. Hierzu gibt es verschiedene minimal-invasive Operationen. Falls eine chronische Instabilität besteht, kann auch eine Stabilisierungsoperation durchgeführt werden.

Schultersteife und Schulterschmerzen

Das Schultergelenk kann durch verschiedene Ursachen wie z.B. Unfälle, Operationen oder andere körpereigene Entzündungen einsteifen. Aufgrund der normalerweise hohen Beweglichkeit des Schultergelenkes, macht sich eine Schultersteife (frozen shoulder) relativ schnell bemerkbar und kann zu Schulterschmerzen führen. In den meisten Fällen kuriert sich die Schultersteife nach mehreren Monaten mit Physiotherapie von selbst. In einigen Fällen können Spritzen in das Gelenk notwendig sein. Operationen sind nur in seltenen Fällen notwendig.

Brüche der Schulterregion (Oberarm, Schlüsselbein, Schulterblatt)

Knochenbrüche des Oberarmkopfes, Schlüsselbeins oder des Schulterblattes können sich in jedem Alter durch einen Unfall ereignen. Abhängig vom Bruchtyp ist eine Operation nicht zwingend notwendig. Im Falle einer Operation wird in der Regel der Bruch mit Schrauben oder Platten in Position gebracht und gesichert. Diese Implantate können, wenn diese irritieren und die Knochenheilung abgeschlossen ist, entfernt werden.  Bei komplexen Brüchen des Oberarmkopfes ist zur Therapie eventuell die Implantation einer Schulterprothese notwendig.

Rheumatische Leiden und unklare Schulter-/Nackenschmerzen

Rheumatische Erkrankungen können im gesamten Körper zu Entzündungen der Gelenkschleimhaut, Sehnen und Schleimbeutel führen. Auch im Schultergelenk können Veränderungen der Sehnen, der Rotatorenmanschette oder des Schultergelenkes im Sinne von Arthrose auftreten. Mit und auch ohne Rheuma kann es zu unklaren Schmerzen im Schulter- und Nackenbereich kommen, hierzu beraten und therapieren wir sie gern in Kooperation mit unserer rheumatologischen Abteilung des UKSH.

Arthrose des Schultergelenkes und (inverse) Schulterprothesen

Arthrose im Schultergelenk kann, wie im Hüft- oder Kniegelenk, zu erblichen Bewegungseinschränkungen und Schmerzen führen. Neben der erheblichen Bewegungsreduktion im Alltag kann es auch zu Schmerzen beim Liegen oder unter Belastung kommen. Zunächst ist eine konservative Therapie mit Bewegungserhaltung und Schmerzreduktion mit Physiotherapie und Schmerzmedikation empfehlenswert. Bei ausbleibendem Erfolg und je nach Arthrosegrad ist eine operative Therapie mit einer Schulterprothese erforderlich. Die Art der Schulterprothese hängt von der Arthrose und der Qualität der Rotatorenmanschette ab. Ziel der Operation sind die Schmerzfreiheit und Bewegungsverbesserung. Hierzu beraten wir Sie gern in einem persönlichen Gespräch.

Tumorchirurgie und Rekonstruktionsoperationen

Tumore sind Schwellungen/Raumforderungen, welche gut- oder bösartig sein können. In erster Linie gilt es, den Tumor zu erkennen. Hierzu muss häufig eine Gewebeprobe (Biopsie) mit einer kleinen Operation gewonnen und untersucht werden. Bei vielen Tumoren handelt es sich um gutartige Raumforderungen, welche je nach Lage, Größe oder Strukturbedrängung beobachtet und kontrolliert werden können. In einigen Fällen muss ein operatives Therapieschema gewählt werden. Das Therapieschema legen wir in einem interdisziplinären Team (Tumorboard) fest und beraten Sie hierzu weiter in einem persönlichen Gespräch.

Revisionsoperationen und Zweitmeinungen

Sie sind sich bezüglich einer Therapie oder Empfehlung nicht sicher und wünschen eine weitere Meinung, dann helfen wir Ihnen gern. Wir sind auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand und verfügen über die modernsten Techniken in unserer Klinik, so dass wir mit Ihnen unser fundiertes Wissen teilen und wir uns über die Vor- und Nachteile der verschiedensten Methoden individuell abgestimmt unterhalten können.

Auch bei komplexen Wechsel- oder Revisionsoperationen sowie bei Infektionen einliegender Implantate stehen wir Ihnen zur Verfügung und beraten Sie gern persönlich.