Kinder, die gestillt bzw. mit Muttermilch ernährt werden, starten besonders gut ins Leben. Gerade Frühgeborene profitieren davon sehr - für sie kann Muttermilch entscheidend für die Entwicklung sein. Viele Mütter haben allerdings nach einer zu frühen Geburt noch nicht genügend Milch. In der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin I des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel, wurde deswegen eine Frauenmilchbank eingerichtet. Mit der speziell aufbereiteten Milch können insbesondere Frühchen mit einem Geburtsgewicht von unter 1.500 Gramm versorgt werden.

Die gespendete Milch stammt von Müttern, deren Kinder selbst in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin I des UKSH, Campus Kiel behandelt werden oder wurden. Wenn die Frauen einverstanden sind, wird die Milch, die ihr eigenes Kind nicht braucht, tiefgefroren in der Frauenmilchbank vorgehalten. Vorab wird der Gesundheitszustand der Spenderinnen geprüft und die gespendete Milch untersucht, sowie vor Gabe an das Kind pasteurisiert (hocherhitzt). Eine Gabe an die Kinder erfolgt erst nach Einwilligung der Eltern.
Eine Spende von anderen Müttern können wir leider nicht annehmen.
„Wir freuen uns sehr, nachdem die Zustimmungen der jeweiligen Ministerin sowie der Lebensmittelaufsicht vorliegen, nun sehr kleine Frühgeborene jederzeit und zuverlässig mit Muttermilch versorgen zu können. Insbesondere für den unreifen Darm ist diese Ernährung besser verträglich als industriell hergestellte Säuglingsnahrung. Studien zeigen, dass Frühgeborene, die Muttermilch bekommen, weniger Darmentzündungen bekommen, besser gedeihen und ein besseres Outcome haben“, sagt Dr. Ann Carolin Longardt, Oberärztin der Neonatologie.

Mit der Einrichtung der Frauenmilchbank folgt die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin unter anderem den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des United Nations Children’s Fund (UNICEF), die Spenderinnenmilch als beste Alternative einstufen, wenn Kinder nicht mit der Milch der eigenen Mutter ernährt werden können.
Rückfragen gerne an: info.frauenmilchbank.kiel@uksh.de
Weitere Informationen finden Sie hier:
www.frauenmilchbank.de