Was ist Patientensimulation?
Da wir aus Berichten und Schätzungen zum Thema Patientensicherheit wissen, dass ungefähr 70% aller Zwischenfälle den Grund ihres Eintretens nicht in fehlendem medizinischen Wissen haben (Corrigan, J., Kohn, L., Donaldson, M.: „To Err is Human: Building a Safer Health Sytem.“ National Academic Press, 1999; Leape et al.: „Five Years after To Err is Human“, 2005), ist neben dem Vermitteln von Algorithmen für besondere Notfallsituationen auch das Trainieren der sogenannten „non-technical Skills“ für die Gewährleistung der bestmöglichen Versorgung der Patienten von großer Bedeutung. Die „non-technical Skills“, das heißt die menschlichen Faktoren, wie zum Beispiel gute Kommunikation und effiziente Teamarbeit, helfen erwiesenermaßen, Fehlerquellen bewusst zu machen und so die Entstehung eines Zwischenfalls im Besten Fall zu vermeiden, zumindest aber seine negativen Auswirkungen zu begrenzen. Dank eines Simulators kann ohne jegliche Gefährdung eines Patienten das Handeln in Notfallsituationen trainiert werden.
Als essentieller Teil des Trainings wird die gespielte Situation (Szenario) im Anschluss mit den Teilnehmern besprochen („Debriefing“), eventuelle Probleme werden, am besten selbstkritisch von den Teilnehmern, angesprochen und Lösungsvorschläge unterbreitet, erarbeitet und diskutiert.
Was machen wir?
Seit dem Wintersemester 2009 haben wir für unsere studentische Ausbildung einen Neugeborenensimulator, das SimNewB der Firma Laerdal Medical, in regelmässigem Gebrauch (ca. 6 Stunden pro Woche). Seit Anfang 2013 hat ein SimJunior (entspricht einem ca. 7 Jahre alten Kind) der Firma Laerdal Medical unser „Team“ erweitert und wir haben die Simulation im Rahmen des Blockpraktikums Pädiatrie auf einen ganzen Tag ausgeweitet.
Zusätzlich zur studentischen Ausbildung schulen wir auf diese Art unsere eigenen Mitarbeiter und sind regelmäßig mit dem PAEDSIM e.V. (www.paedsim.org) in anderen Kliniken aktiv. Ebenfalls werden spezielle Trainings für andere Kliniken und Fachbereiche angeboten (Neugeborenen-Erstversorgungssimulation für Geburtskliniken ohne eigene Pädiatrie, Simulation von prä-, peri- oder postoperativen Notfällen für die Anästhesie, neonatologische und pädiatrische Notfälle für andere Kinderklinken, Notfalltraining für niedergelassene Pädiater in der eigenen Praxis, etc.).
Zur Validierung unserer subjektiv positiven Eindrücke führten wir unter den Studenten der 2011/2012 eine Umfrage zur Evaluation dieser, zu diesem Zeitpunkt relativ neuen Unterrichtsmethode durch. Die Antworten wurden im Schulnotensystem von eins bis sechs auf ihr Zutreffen bewertet (1= sehr gut zutreffend, 6= gar nicht zutreffend).
Mit einer durchschnittlichen Bewertung von 1,31 wird der Unterricht am Simulator sehr positiv bewertet und auch die Frage, wie sinnvoll die Einbindung von Patientensimulatoren in die studentische Ausbildung ist, wird mit einer 1,21 sehr gut bewertet.
Sollten Sie Interesse an einem Training haben, sprechen sie uns gerne an. Wir können dann mit Ihnen den Umfang und die Realisierung besprechen und würden uns sehr freuen mit Ihnen trainieren zu können.