Experten des UKSH engagieren sich für effiziente und sichere Krankenversorgung durch internationale Standardisierung
PD Dr. Hajo Reißmann, Leiter der Stabsstelle Medizinischer Sachbedarf des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), hat den GS1 Healthcare Award 2018 erhalten. Die Standardisierungsorganisation GS1 Germany GmbH zeichnete Reißmann für seinen besonderen Einsatz rund um die Patientensicherheit und Effizienz im Gesundheitswesen als Unternehmenspersönlichkeit aus.
GS1 ist ein Verbund nationaler Organisationen. Er unterstützt Unternehmen aller Branchen dabei, moderne Kommunikations- und Prozess-Standards in der Praxis anzuwenden. Unter anderem ist GS1 in Deutschland für das weltweit überschneidungsfreie GS1-Artikelnummernsystem zuständig – die Grundlage des aus dem Einzelhandel bekannten Barcodes. Darüber hinaus fördert GS1 die Anwendung neuer Technologien zur vollautomatischen Identifikation von Personen und Objekten (EPC/RFID) und zur standardisierten elektronischen Kommunikation (EDI). Mit Hilfe der GS1-Standards können weltweit eindeutige Identifikationsschlüssel erzeugt werden. Diese lassen sich in standardisierte Barcodes oder andere Datenträger einfügen und mit entsprechenden Lesegeräten erfassen.
Hajo Reißmann setze sich unermüdlich für effektive Prozesse zum Wohle der Patienten auf Basis der GS1-Standards ein, begründete GS1 Germany die Preisverleihung. Sein Engagement reiche über die Landesgrenzen hinaus. Beispiele dafür sind die Mitgliedschaft des UKSH im globalen GS1-Healthcare-Gremium sowie die Anbindung des UKSH an das internationale Netzwerk von Datenpools (GDSN). Der gelernte Anästhesiologe wirkt seit über zehn Jahren bei GS1 in verschiedenen nationalen und internationalen Gremien mit. Dazu gehört seit Juli 2018 das Global Healthcare Leadership Team, ein Zusammenschluss von führenden Experten für die Standardisierung im Gesundheitswesen.
Das UKSH ist seit Jahren Kunde und Mitglied bei GS1. „Wie in anderen Lebensbereichen tragen auch im Gesundheitswesen und in Krankenhäusern Standards dazu bei, dass Prozesse reibungslos und zuverlässig ablaufen“, sagt Reißmann. „Standardisierung bedeutet Patientensicherheit, denn sie hilft uns, Verwechslungen zu vermeiden.“ Prof. Dr. Rainer Petzina, Ärztlicher Leiter für Qualitäts- und Risikomanagement sowie Patientensicherheit am UKSH, ergänzt: „Die Sicherheit von Patienten und Mitarbeitern hat für das UKSH Priorität. Wir erfüllen nicht nur die gesetzlichen Verpflichtungen zur Qualitätssicherung, sondern gehen freiwillig noch weit darüber hinaus. Beispielsweise als Mitglied der Initiative Qualitätsmedizin setzt das UKSH im Interesse bester Medizin und größtmöglicher Patientensicherheit Maßstäbe.“ Prof. Dr. Rainer Petzina ist vor kurzem dem Clinical Advisory Committee der globalen GS1-Organisation beigetreten, um die Belange der Krankenhäuser und klinisch Tätigen bei GS1 zu vertreten.
Am UKSH entsteht zurzeit das Klinikum der Zukunft. 21 Kliniken am Campus Kiel und 20 am Campus Lübeck werden in hochmodernen Neubauten zentralisiert. Durch den Umzug im Jahr 2019 verändern sich viele Prozesse im Betriebsablauf, die effizienter und moderner gestaltet werden. Dazu zählt auch die standardkonforme Kennzeichnung von Personen und Objekten. Beispielsweise werden neue Mitarbeiterausweise mit GS1-konformen optischen Datenträgern eingeführt, so dass Mitarbeiter zusätzlich mit einem optischen Scanner identifiziert werden können. „Konkrete Anwendungen für solch eine Identifikation sind noch umzusetzen, aber andere Kliniken nutzen dies zum Beispiel zur Absicherung der Arzneimittel-Verabreichung“, sagt Petzina. Auch die Datenträger auf den Patienten-Identifikations-Armbändern sollen auf eine standardkonforme Variante umgestellt werden, um die Zuverlässigkeit und Sicherheit noch weiter zu erhöhen. „ Wir achten am UKSH auf das konsequente Tragen von Patienten-Identifikations-Armbändern. Damit können wir während des Krankenhausaufenthalts bei allen Behandlungsschritten die Identität des Patienten eindeutig feststellen“, sagt Petzina.
Zudem lassen sich alle Dinge, die das UKSH selbst herstellt, zuverlässig unverwechselbar kennzeichnen. Konkret geplant ist, in den Sterilisationsabteilungen an beiden Campi im Rahmen der Neubauten und Umzüge auch die Betriebssoftware umzustellen. Dabei werden die Etiketten der Sterilprodukte mit GS1-konformen Datenträgern versehen. Diese erlauben es den OP-Mitarbeitern, mit einem Scan das Produkt zu identifizieren sowie den Produktionsdurchgang und die Seriennummer in der OP-Dokumentation festzuhalten.
Weitere Informationen zu GS1 finden sich unter:
www.gs1-germany.de
www.gs1.org/healthcare
Für Rückfragen stehen zur Verfügung:
PD Dr. med. Hajo Reißmann
Stabsstelle Medizinischer Sachbedarf
Leitung der Stabsstelle
Tel.: 0451 500-10600 | Fax: -10604
Oliver Grieve, Pressesprecher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein,
Mobil: 0173 4055 000, E-Mail: oliver.grieve@uksh.de
- Campus Kiel, Arnold-Heller-Straße 3, 24105 Kiel,
Tel.: 0431 500-10700, Fax: 0431 500-10704 - Campus Lübeck, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck,
Tel.: 0451 500-10700, Fax: 0451 500-10708