Die Sicherheit der Patientinnen und Patienten hat im Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) höchste Priorität. Dies gilt insbesondere für die Kleinsten von ihnen, getreu nach dem Motto des heutigen Welttags der Patientensicherheit: „Sicher vom ersten Atemzug an“. So werden schwerkranke Neugeborene oder Frühgeborene auf der neonatologischen Intensivstation oder im Kinderherzzentrum, Campus Kiel, auf höchstem medizinischem Niveau versorgt. Dazu gehört auch die sichere Versorgung der sehr kleinen und anfälligen Patientinnen und Patienten mit Arzneimitteln – eine Aufgabe, die die zentrale Krankenhausapotheke des UKSH mit großer Expertise übernimmt.
Täglich werden hier Arzneimittel mit besonderer Zusammensetzung und Dosierung hergestellt, die für die Bedürfnisse frühgeborener oder sehr kranker Kinder kommerziell so nicht erhältlich sind. Ein Fokus liegt dabei auf der Herstellung individuell zusammengesetzter Ernährungslösungen und anwendungsfertiger 24-Stunden-Infusionen. Die komplexen und sterilen Gemische werden größtenteils mithilfe eines Mischinfusionsgerätes (Compounder) gefertigt. „Die Automatisierung dieses Prozesses und die Herstellung im geschlossenen System erhöht die Patientensicherheit im erheblichen Maße durch ein verringertes Risiko für mikrobiologische Verunreinigungen und Dosierfehlern“, sagt Dr. Swantje Eisend, Apothekenleitung am Campus Kiel.
Herzstück der Apotheke sind hochmoderne Reinräume und Werkbänke. Die Herstellung der Zubereitungen findet hier unter aseptischen ("keimfreien") Bedingungen und der Beachtung strenger internationaler Qualitätsrichtlinien statt. Über 40.000 Herstellungen, davon über 10.000 Ernährungslösungen werden in diesem Teilbereich der Apotheke jährlich gefertigt. An jedem Tag der Woche können sie den Bedürfnissen der Unreif- und Frühgeborenen und der schwerstkranken Kinder angepasst werden. Das Portfolio der zentralen Krankenhausapotheke erstreckt sich über niedrig dosierte Arzneiformen zur Therapie von Herzerkrankungen oder Epilepsie bis zu Antibiotika-Zubereitungen zur Behandlung von bakteriellen Infektionen. Dabei steht das Team der Apotheke in ständiger Abstimmung mit den Ärztinnen, Ärzten und Pflegekräften. „Jede Information wird sicher und transparent elektronisch dokumentiert. So entstehen keine Übertragungsfehler durch papierbasierte Dokumentationen oder mündliche Anordnungen“, sagt Dr. Eisend.
Auch alle anderen Patientinnen und Patienten des UKSH profitieren von einer Bereitstellung ihrer Medikamente durch die zentrale Krankenhausapotheke und einen digitalisierten Verordnungsprozess. Im sogenannten „Closed-Loop Medication Management“ folgt nach der ärztlichen Verordnung anhand der elektronischen Patientenakte die Überprüfung der Medikation durch pharmazeutische Fachkräfte und eine unterstützende Software auf Dosis und Wechselwirkungen, Laborparameter und Allergien der Erkrankten. Anschließend werden die Medikamente einzeln maschinell in Blistertütchen verpackt, mit Informationen zum Inhalt und Adressaten versehen, erneut kontrolliert und jeder Patientin und jedem Patienten zugeteilt – individuell und sicher.
Bereits zum dritten Mal stellt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 17. September das Thema Patientensicherheit international in den Mittelpunkt. Das UKSH unterstützt diese Initiative: Am heutigen Freitag leuchten die Magistralen im Haus C, Campus Kiel, und im Haus A, Campus Lübeck, in der Farbe des Aktionstags orange.
Für Rückfragen von Journalistinnen und Journalisten steht zur Verfügung:
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Dezernat Apotheke,
Hans-Gerd Strobel, Tel.: 0431 500-11800, hans-gerd.strobel@uksh.de,
Dr. Swantje Eisend, Tel.: 0431 500-11915, swantje.eisend@uksh.de
In diesem Herstellautomat (Compounder) entstehen individuell zusammengesetzte Infusionslösungen für die kleinsten Patientinnen und Patienten.
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In Blistertüten werden Medikamente einzeln verpackt. Auf jeder Blistertüte finden sich Informationen, welches Medikament enthalten und für wen es bestimmt ist.
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Oliver Grieve, Pressesprecher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein,
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