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Sechs Koryphäen am UKSH zählen zu den „Highly Cited Researchers“

Mittwoch, 15. November 2023

Einmal jährlich veröffentlicht das US-Unternehmen Clarivate Analytics die "Highly Cited Researcher"-Liste. Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) gratuliert einer forschenden Ärztin und fünf forschenden Ärzten, die 2023 zu dieser Gruppe zählen.

Die „Highly Cited Researcher“-Liste führt diejenigen Forschenden auf, deren Arbeiten Fachkolleginnen und -kollegen weltweit am häufigsten in ihren eigenen Arbeiten zitiert haben. Das bedeutet: Die Arbeiten und Studien dieser Personen werden als besonders relevant und bedeutend angesehen und haben erheblichen Einfluss auf die Entwicklung und den Fortschritt ihres Fachgebiets. Dabei wird die Zeit der bisherigen wissenschaftlichen Tätigkeiten nicht berücksichtig.

Nur diejenigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die im vergangenen Jahrzehnt an mehreren der Top-ein-Prozent der meistzitierten Publikationen ihres Fachgebiets beteiligt waren, werden laut Clarivate in den Kreis der „Highly Cited Researchers“ aufgenommen. 2023 standen 6.849 der weltweit Forschenden aus 21 Forschungsfeldern auf der Liste.

Die als „Highly Cited Researcher“ Ausgezeichneten am UKSH:

Daniela Berg

Prof. Dr. Daniela Berg ist Direktorin der Klinik für Neurologie, Campus Kiel, und Professorin für Neurologie an der CAU. Ihr Interesse gilt der Früherkennung und Prävention neurodegenerativer Erkrankungen, insbesondere der Parkinsonkrankheit. Prof. Bergs Forschung konzentriert sich auf die Entdeckung von Biomarkern und bildgebenden Verfahren, die eine frühe Diagnose und Beurteilung des Krankheitsverlaufs ermöglichen. Mit ihrer Arbeit hat Prof. Berg zusammen mit ihrem Team wesentlich dazu beigetragen, dass die Krankheit heute ganz anders und besser verstanden wird, als dies noch vor wenigen Jahren der Fall war. Prof. Berg ist Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, Vorsitzende des Komitees für wissenschaftliche Fragestellungen der Internationalen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (MDS), Mitglied des wissenschaftlichen Panels für Bewegungsstörungen der Europäischen Akademie für Neurologie (EAN), Fachgutachterin nationaler und internationaler Forschungsförderprogramme und mehr als 30 wissenschaftlicher Zeitschriften sowie Mitglied des Editorial Board mehrerer nationaler und internationalen Zeitschriften. Die vielfach ausgezeichnete Wissenschaftlerin erhielt 2021 den Wissenschaftspreis der Stadt Kiel für ihre zukunftsweisenden Arbeiten zum Verständnis der Parkinsonerkrankungen.

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Stefan Borgwardt

Prof. Dr. Stefan Borgwardt ist Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie und der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie des Zentrums für Integrative Psychiatrie (ZIP) des UKSH, Campus Lübeck. Der Schwerpunkt von Prof. Borgwardts translational ausgerichteter Forschung ist die Früherkennung und Behandlung psychischer Erkrankungen mittels bildgebender und computationaler Methoden, die Untersuchung der Hirn-Darm-Achse sowie die Implementierung innovativer Therapieverfahren. Die Ziele der Translational Psychiatry Forschungsgruppe sind Verfahren für die klinische Diagnostik und Prognostik zu etablieren, die Mechanismen psychiatrischer und psychosomatischer Erkrankungen in der individuellen Patientin oder im individuellen Patienten zu erkennen und zielgerichtete Therapieempfehlungen im Sinne der Precision Psychiatry zu ermöglichen.

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Hauschild, Axel_h

Prof. Dr. Axel Hauschild ist Oberarzt der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie und Leiter der Arbeitsgruppe für Dermatologische Onkologie, Campus Kiel. Seit mehr als 30 Jahren interessiert sich Prof. Hauschild für Hautkrebs, speziell für das maligne Melanom, den schwarzen Hautkrebs. Durch Einführung neuer Medikamente in den vergangenen Jahren konnte die Behandlung bei fortgeschrittener Erkrankung deutlich verbessert werden. „Das 5-Jahres-Überleben lag 2010 für das fortgeschrittene Melanom bei 5% und liegt jetzt bei 52%. Aber auch beim hellen Hautkrebs gibt es jetzt wirksame Therapien“, betont Prof. Hauschild, der großen Anteil an diesem Erfolg hat. In Anerkennung seiner klinischen und wissenschaftlichen Leistungen für die Hautkrebstherapie erhielt Hauschild 2003 den Deutschen Hautkrebspreis und 2011 den Deutschen Krebspreis der Deutschen Krebsgesellschaft. Er ist langjähriges Vorstandsmitglied der European Association of Dermato-Oncology (EADO), war acht Jahre lang Präsident der Deutschen Hautkrebsgesellschaft (ADO) und je zweimal Präsident des Deutschen Hautkrebs-Kongresses und des Melanom-Weltkongresses, wo er 2021 zum Präsidenten der Melanoma World Society (MWS) gewählt wurde, der Nachfolgeorganisation einer Expertengruppe der Weltgesundheitsorganisation (WHO). 

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Frank Leypoldt

PD Dr. Frank Leypoldt ist spezialisiert auf Entzündungen des Gehirns. Insbesondere die durch Antikörper vermittelte autoimmune Enzephalitis wurde in den vergangenen 20 Jahren als eine häufig unerkannte, aber behandelbare Erkrankung entdeckt. Sie kann ohne erkennbaren Auslöser auftreten, aber auch als Folge unerkannter Tumorerkrankungen oder nach Virus-Entzündungen des Gehirns. Seit mehr als 15 Jahren erforscht der Neurologe und Labormediziner diese seltenen, aber bedrohlichen Krankheiten. Er hat maßgeblich zum Nachweis der viralen Auslöser und zur Verbesserung von Diagnostik und Therapie beigetragen. Dr. Leypoldt war an der Entwicklung der Diagnosekriterien beteiligt und hat sich sehr für die Vernetzung von Forschenden und Krankenhäusern in Deutschland zu diesem Thema eingesetzt. Dr. Leypoldt leitet die Arbeitsgruppe Neuroimmunologie des Instituts für Klinische Chemie des UKSH, Campus Kiel, und ist Vorsitzender und Organisator des Deutschen Netzwerks zur Erforschung der autoimmunen Enzephalitis (GENERATE e.V.). Er ist Mitglied des Editorial Boards der renommierten neuroimmunologischen Zeitschrift Neurology N2, an der Erstellung nationaler und internationaler Leitlinien beteiligt und berät die WHO.

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Prof. Dr. Philip Rosenstiel untersucht insbesondere die Wechselwirkungen zwischen der menschlichen Darmschleimhaut und der Umwelt, um die Entstehung chronisch entzündlicher Erkrankungen besser zu verstehen. „Bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind normale Abwehrreaktionen dauerhaft gestört, die sich dann gegen den Körper richten. Wir versuchen, die Fehlprogrammierung der Zellen, also die molekularen Schalter der Entzündung, zu verstehen und zu verändern und dieses Wissen in präzisere Therapien umzusetzen“, erklärt der Direktor des Instituts für Klinische Molekularbiologie des UKSH und der CAU und Prodekan der Medizinischen Fakultät der CAU. Um Forschungsfragen zu den molekularen Ursachen von chronisch-entzündlichen Krankheiten zu beantworten und innovative Biomarker zu entwickeln, setzt Rosenstiels Arbeitsgruppe neuartige Werkzeuge und Techniken der modernen Hochdurchsatz-Sequenzierung wie etwa die Einzelzellanalyse ein. Prof. Rosenstiel ist Sprecher des Kompetenzzentrums für Genomanalysen, Vorstandsmitglied des Exzellenzclusters „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI) und Mitglied mehrerer großer Sequenzierungskonsortien, die die genomische und epigenomische Architektur menschlicher Entzündungskrankheiten beschreiben.

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Prof. Dr. Dr. h.c. Stefan Schreiber ist Direktor der Klinik für Innere Medizin I des UKSH, Campus Kiel, und des Instituts für Klinische Molekularbiologie des UKSH und der CAU. Seine Schwerpunkte sind die Mechanismen der Entzündung und die Entwicklung neuer Therapien für chronisch entzündliche Erkrankungen. Auf der Basis neuer molekularer Erkenntnisse sucht er nach innovativen Ansätzen zur Prävention und Therapie dieser Erkrankungen. Auf Initiative Prof. Schreibers formierte sich 2004 das Netzwerk Entzündung an Grenzflächen, das von 2007 bis 2018 durch die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder gefördert wurde und seit 2019 als Exzellenzcluster Precision Medicine in Chronic Inflammation (PMI) weitergeführt wird. 2020 hat Prof. Schreiber den renommierten Forschungspreis des Dachverbands der europäischen Fachgesellschaften für Gastroenterologie, der UEGF, erhalten, um eine neue Therapie bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen auf Basis einer molekularen Ernährungsintervention zu entwickeln. Mit dem Ziel, Entzündungen nicht organfixiert, sondern ganzheitlich zu behandeln, entwickelte er die Idee zu einer interdisziplinären Entzündungsklinik. Seit 2009 werden im Exzellenzzentrum für Entzündungsmedizin am UKSH, Campus Kiel, Patientinnen und Patienten nach diesem Konzept behandelt.

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Alle Fotos: UKSH

Link zur Liste von Clarivate Analytics:
Highly Cited Researchers - Clarivate

Pressetext: CAU/UKSH


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Oliver Grieve, Pressesprecher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein,
Mobil: 0173 4055 000, E-Mail: oliver.grieve@uksh.de

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