Der Fokus dieser Forschungsgruppe liegt an der Untersuchung des Blutflussverhaltens in intrakraniellen Gefäßen und Aneurysmen.
Das intrakranielle Aneurysma ist keine seltene pathologische Erkrankung der Hirnarterien, die im Falle einer Ruptur zu lebensbedrohlichen Blutungen führen kann (Bild 1). Ruptur gefährdete Aneurysmen müssen daher frühzeitig identifiziert und behandelt werden. Der intra-aneurysmatische Fluss spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und Ruptur von Aneurysmen. Die derzeitigen Optionen zur Behandlung von Aneurysmen über einen endovaskulären Ansatz basieren auf der Unterbrechung des Flusses, d. h. auf der Verwendung von e.g., Flow-Diverter-Stents (FDs). Allerdings kann das Aneurysma nach der Behandlung wieder auftreten. Daher werden bessere Methoden zur Behandlung und Identifizierung von Aneurysmen mit Ruptur Risiko benötigt.
Hierfür haben wir MRT-kompatible patientenspezifische Modelle von intrakraniellen Gefäßen und Aneurysmen hergestellt. Durch die Verwendung von Flussmodellen können Machbarkeitsstudien neuartiger FD-Behandlungen durchgeführt und Diagnoseinstrumente unter standardisierten Versuchsbedingungen optimiert werden.
Der intra-aneurysmatische Fluss und der Effekt der Behandlung können mit der flusssensitiven Magnetresonanztomographie (4D Fluss MRT) visualisiert werden, die auch in vivo angewendet werden kann. Das Rupturrisiko eines Aneurysmas wird oft mit Hilfe der Methode „Schwarzblut-MRT“ festgestellt, die eine Entzündung der Gefäßwand sichtbar machen kann.
Wir verwenden 4D-Fluss-MRT und „Schwarzblut-MRT“ zusammen, um den Entscheidungsprozess für die Behandlung von Aneurysmen zu verbessern und sicherere Aneurysma-Behandlungen zu finden.
Fig. 1. Schematische Darstellung eines intrakraniellen Aneurysmas (links), eines rupturierten Aneurysmas (Mitte) und eines mit einem Flow-Diverter-Stent behandelten Aneurysmas (rechts).