Interdisziplinäre Synkopen-Sprechstunde

Plötzliche Ohnmachtsanfälle (Synkopen) bedürfen einer umfassenden Abklärung. Wir bieten Ihnen eine professionelle und umfangreiche Abklärung an.

Eine „Synkope“ ist ein vorübergehender Bewusstseinsverlust infolge einer globalen zerebralen Ischämie. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von völlig harmlosen Ursachen bis hin zu Vorboten eines plötzlichen Herztodes.

Der Schlüssel zur Diagnose ist eine ausführliche Synkopenanamnese. Zudem gehören eine körperliche Untersuchung, ein 12-Kanal EKG und eine Blutdruckmessung im Liegen und nach dem Aufstehen zur Primärdiagnostik.

Im Rahmen der Erstvorstellung wird geklärt, ob eine stationäre Abklärung erforderlich ist (Patienten mit Risikofaktoren für eine kardiale Genese, wie z.B. Aussetzer des Herzrhythmus) oder ob eine weitere ambulante Abklärung mittels Langzeit-EKGs und Wiedervorstellung in der interdisziplinären Synkopensprechstunde ausreichend ist.

Untersuchungen

Eine weitere Synkopendiagnostik wird individuell an Hand der erhobenen Anamnese geplant und kann folgende Untersuchungen umfassen:

  • kardiale Bildgebung zur Abklärung struktureller oder funktioneller Herzkrankheiten (Echokardiographie, MRT, CT)

  • Belastungstests (Ergometrie, Stressechokardiografie, Stress-MRT)

  • Invasive Koronardiagnostik und Hämodynamik (Koronarangiographie, Rechtsherzkatheter)

  • Abklärung von Kreislauf-Regulationsstörungen (Schellongtest, Carotissinustest, 24h-Blutdruck-Profil, Kipptischuntersuchung)

  • Langzeit-EKG (Dauer 24-Stunden bis 7 Tage), externe Ereignisrecorder

  • implantierbare Ereignisrecorder. Dieser Ereignisrekorder wird durch einen kleinen Schnitt in örtlicher Betäubung unter die Brusthaut gelegt und kann Ihren Herzrhythmus ca. 3 Jahre kontinuierlich überwachen. Er speichert automatisch EKGs von selten auftretenden Herzrhythmusstörungen, die eine Ohnmacht bedingen können. Hiervon gibt es mittlerweile miniaturisierte Versionen, die unter die Haut „injiziert“ werden können.

  • invasive elektrophysiologische Untersuchung

Referenz

Brignole M, Moya A, de Lange FJ, Deharo JC, Elliott PM, Fanciulli A, Fedorowski A, Furlan R, Kenny RA, Martín A, Probst V, Reed MJ, Rice CP, Sutton R, Ungar A, van Dijk JG; ESC Scientific Document Group. Practical Instructions for the 2018 ESC Guidelines for the diagnosis and management of syncope. Eur Heart J. 2018 Jun 1;39(21):e43-e80. doi: 10.1093/eurheartj/ehy071.

Interdisziplinäre Synkopensprechstunde

Einmal im Monat findet in Kooperation mit der Klinik für Neurologie unsere interdisziplinäre Synkopensprechstunde statt. Ziel ist es Patienten, bei denen eine weitere Synkopenabklärung erforderlich ist, gebündelt in dieser Sprechstunde zu sichten. Neben einer ausführlichen Synkopenanamnese, der Sichtung der Vorbefunde und der Veranlassung weiterer individuell erforderlicher Untersuchungen (z.B. Langzeit-EKG, Kipptischuntersuchung, Ergometrie, ..) wird eine neurologische Begutachtung der Patienten am gleichen Tag durch Prof. Münte erfolgen.

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