Hier geben wir Ihnen ein paar Hinweise zu unserer Ambulanz:
Notfall, Notfalleinweisung
Wir können nur ambulante Patienten nach vorheriger Anmeldung annehmen. Bitte haben Sie dafür Verständnis, da sonst die Wartezeiten zu lang werden.
Bei Komplikationen und akuten Schmerzzuständen außerhalb der üblichen Ambulanzzeiten bitten wir Sie, sich mit dem diensthabenden anästhesiologischen Oberarzt in Verbindung zu setzen (über Pforte des UKSH : 0451 500 0, anfunken lassen). Eine Schmerzstation oder eine eigene algesiologische Notfallbereitschaft haben wir nicht.
Im Falle einer Notfalleinweisung wenden Sie sich bitte an die interdisziplinäre Liegendaufnahme des UKSH Campus Lübeck 0451 500-47000. Zu unseren regulären Dienstzeiten der Schmerzambulanz können wir dann auf Anforderung der zuständigen Stationsärzte Ihre eingewiesenen Patienten konsiliarisch mitbetreuen.
Indikation zur Schmerztherapie
Grundsätzlich sollte vor einer Vorstellung in der Schmerzambulanz eine Abklärung des Grundleidens durch die zuständigen Fachdisziplinen erfolgt sein. Bei persistierenden Schmerzen können jedoch auch Patienten zur Diagnostik dieses Schmerzbildes in unserer Ambulanz vorgestellt werden, zumal wir eng mit den verschiedenen Kliniken und Institutionen des Klinikums zusammenarbeiten.
Auch Patienten mit bekannten Erkrankungen, deren Schmerzbehandlung bzw. Symptomlinderung Probleme bereitet, können in der Schmerzambulanz vorgestellt werden. Insbesondere raten wir zur Vorstellung von Patienten mit sogenannten chronischen oder malignen Leiden, bei denen Opioide unvermeidlich erscheinen. In vielen Fällen können wir den Patienten Alternativen anbieten, bzw. die Einstellung für die Medikamente optimieren helfen.
Typische Schmerzbilder, bei denen spezielle Verfahren der Schmerztherapie sinnvoll sein können
Tumorbedingte Schmerzzustände
Schmerz nach Nervenläsionen
Morbus Sudeck, sympathische Reflexdystrophie, Complex Regional Pain Syndrome = CRPS
akute oder chron. Herpes-Zoster-Neuralgie
Schmerzen nach Bandscheiben-OPs
schwere Verlaufsformen von Rückenschmerzen oder HWS-Syndromen
inoperable schmerzhafte und nicht mehr durch Angioplastie behandelbare AVK
therapieresistente Trigeminusneuralgie
Gesichts- und Kopfschmerz
Chronische viszerale Schmerzsyndrome
Arthrose und Rheumaschmerzen, die auf herkömmliche Analgetika nicht reagieren oder bei denen diese nicht vertragen werden Chronifizierte Schmerzen verschiedener Genese
Insbesondere bei der sympathischen Reflexdystrophie, posttraumatischen oder postoperativen Schmerzzuständen und der Zoster-Neuralgie empfehlen wir eine frühe Vorstellung, da in den ersten Wochen und Monaten nach Ausbruch der Erkrankung oftmals noch eine kausale Preventivtherapie möglich ist, die einer sonst häufigen Chronifizierung des Leidens vorbeugen kann.
Verfahrensspektrum
Optimierung der Analgetikabehandlung
Einstellung auf Opioide, auch auf transdermale Systeme
Akupunktur
Kinesiotaping
Transkutane Nervenstimulation (TENS)
Begleitende psychologische Psychotherapie (Verhaltenstherapie)
Physiotherapie
Nervenblockaden, auch Sympathikusblockaden
Rückenmarksnahe Analgesietechniken
Implantation von Medikamentenpumpen und SCS (Spinal Cord Stimulation), also: Rückenmarknahe Elektrostimulation (in Kooperation mit unserer Klinik für Neurochirurgie), etwa bei schweren Radikulopathien, Durchblutungsstörungen der oberen Extremitäten, M.Sudeck u.a.
Hinweis: Ein Teil dieser Verfahren wird natürlich auch von niedergelassenen Kollegen und Ärzten anderer Fachrichtungen angeboten. Die vorgenannten Verfahren dienen nur der Information über das Therapiespektrum unserer Ambulanz.
Beratung, Fallvorstellung
Beratung, Fallvorstellung
Wir sind gerne bereit, Sie bei Problemfällen telefonisch oder schriftlich zu beraten. Sie können selbstverständlich auch an unserer für Fachkreise (Ärzte, psychologische Psychotherapeuten, Physiotherapeuten, Sozialarbeiter) öffentlichen Schmerzkonferenz teilnehmen, die an jedem 4. Mittwoch des Monats um 18:00 stattfindet. Näheres unter Schmerzkonferenz. An dieser Konferenz nehmen Ärzte verschiedener Fachdisziplinen teil.
Anmeldungsmodalitäten für Patienten der Schmerzambulanz
Die Schmerzambulanz des UKSH Campus Lübeck ist eine reine Einbestellambulanz. Bitte informieren Sie uns, wenn Sie uns einen Patienten vorstellen möchten.
Im Regelfall werden wir dann dem Patienten einen Fragebogen zusenden und ihn, aber auch Sie bitten, uns Vorbefunde (je nach Art des Falles Krankenberichte, Arztbriefe, OP-Berichte, Befunde wichtiger krankheitsspezifischer Untersuchungen, Röntgen-, MRT-, Szintigraphiebilder, wichtige Laborbefunde) zukommen zu lassen. Speziell bei chronischen Schmerzerkrankungen ist ein solches Vorgehen unverzichtbar, da sonst bei der Erstvorstellung eine Vorgehensweise nur unvollständig festgelegt werden kann und womöglich bereits erfolgte diagnostische und therapeutische Maßnahmen unnötig wiederholt würden.
In diesem Fragebogen an den Patienten sind verschiedene Fragen zu seiner Erkrankung, zu seinen Schmerzen, zur allgemeinen Lebensqualität und Leistungsfähigkeit sowie verschiedene psychometrische Tests enthalten.
Die Fragebögen sind für uns außerordentlich wertvoll, um zu prüfen, ob eine Vorstellung bei uns sinnvoll ist und welches Konzept dem Patienten bei der Erstvorstellung nahegebracht werden soll.
Bei Patienten mit akuten Schmerzen, insbesondere Tumorschmerzen, Zosterneuralgien, Reflexdystrophie (M.Sudeck, CRPS) und anderen Exazerbationen kann jedoch auch eine raschere Vorstellung erfolgen. Auch in diesem Fall bitten wir Sie, mit unserer Anmeldung und einem der dort tätigen Ärzte Kontakt aufzunehmen.
Da die Betreuung von Schmerzpatienten sehr zeitaufwendig ist, können wir nicht vorbestellte Patienten in der Regel nicht behandeln, da sonst die Wartezeiten für die übrigen zu lang wird. Selbstverständlich kann auch von dem o.g. Procedere bei Patienten abgewichen werden, die zum Ausfüllen dieses Fragebogens nicht in der Lage sind. Sollte sich Ihr Patient über einen Fragebogen bei Ihnen beklagen, bitten wir Sie, ihn zu beruhigen und uns dies mitzuteilen. Wir werden dann einen geeigneten weiteren Weg finden.