Kann durch die Kombination von verschiedenen Interventionen (Problemassessment mit Rückmeldung von Problemen und zugeschnittenen Versorgungsempfehlungen, CED-Fallkonferenzen, Screening des Reha-Bedarfs, CED-Patientenschulungen in Kleingruppen, CED-Fortbildungsveranstaltungen) innerhalb eines aufgebauten Versorgungsnetzwerkes der Krankheitsverlauf sowie der subjektive Gesundheitszustand von CED-Patienten positiv beeinflusst werden? Zeigt sich ein günstigerer Verlauf im Vergleich mit der Entwicklung in anderen Regionen Deutschlands (usual care)?
Für das 2010 aufgebaute regionale CED-Versorgungsnetzwerk in Schleswig-Holstein (bestehend aus medizinischen und nichtmedizinischen Behandlern) werden neue gastroenterologische Netzwerker bzw. fachärztliche Internisten mit gastroenterologischem Schwerpunkt in der Modellregion Lübeck, Kiel, Segeberg, Plön, Ostholstein angeworben. Für die Interventions- (IG) und Vergleichsgruppe (VG) werden jeweils mind. N=188 MC/CU-Betroffene für die Teilnahme am Projekt durch die teilnehmenden Gastroenterologen rekrutiert. Die Rekrutierung der VG erfolgt in anderen Regionen Deutschlands, ebenfalls über gastroenterologische Praxen. Alle Erkrankten erhalten in der Praxis bei Interesse ein Patientenpaket mit ausführlichen Informationen zum Projekt zur Mitnahme. Bei Teilnahmewunsch füllen die Patienten den enthaltenen Assessmentfragebogen, mit dem biopsychosoziale Probleme sowie die Outcomes erfasst werden, aus und schicken diesen an die Projektzentrale zurück. Als Basisintervention wird den Teilnehmern der IG die Auswertung des Fragebogens mit Empfehlungen zu individuellen Problemen und Risiken postalisch zugesandt. Während der Projektlaufzeit von zwei Jahren wird den Netzwerkern und/oder ihren Patienten zusätzlich die Nutzung verschiedener kostenfreier Angebote ermöglicht. Dazu gehören: CED-Fallkonferenzen, CED-Patientenschulungen in Kleingruppen (Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung), Screening nach Reha-Bedarf, CED-Fortbildungen. Die VG erhält usual care. Nach sechs Monaten erhalten alle teilnehmenden Betroffenen einen zweiten Fragebogen, der ihre aktuelle Versorgung erfasst. Zur 12-Monats-Katamnese wird ein erneutes fragebogengestütztes Problem-Assessment für die IG und die VG durchgeführt, um die Entwicklung der primären Outcomes (gesundheitsbezogene Lebensqualität, erlebte Einschränkung der Teilhabe) und Veränderungen in der Inanspruchnahme von Versorgungs- und Beratungsangeboten zu erfassen. Zum Zeitpunkt der 12-Monats-Katamnese bekommen die Teilnehmer der VG die Auswertung ihres Fragebogens zugeschickt. Am Projektende soll die Evaluierung des regionalen CED-Versorgungsnetzwerkes erfolgen.
01.01.2013 - 31.12.2014
Dr. Angelika Hüppe, Jana Langbrandtner, Prof. Dr. Dr. Heiner Raspe