Es soll untersucht werden, welche krankheitsspezifischen Probleme und Risiken MC- und CU-Betroffenen in einer medizinischen Rehabilitation aufweisen, welche Veränderungen sechs Monate nach der Reha-Teilnahme festzustellen sind und wie sich die Problemprofile sowie deren Veränderungen von Nichtrehabilitanden unterscheiden.
Elegible Rehabilitanden mit MC bzw. CU als Hauptdiagnose werden in der ersten Informationsveranstaltung zu Rehabeginn zur Studienteilnahme eingeladen (N=200). Sie erhalten bei Interesse Aufklärungsmaterial zur Studie (Informationsschreiben, Einwilligungserklärung) und einen ersten Assessment-Fragebogen ausgehändigt. Dieser erfasst die Ausprägung und Veränderung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (EQ 5D), die Einschränkung der sozialen Teilhabe (IMET) und die Krankheitsaktivität (GIBDI=German Inflammatory Bowel Disease Index). Zusätzlich werden als globales Maß der Krankheitskomplexität die Anzahl „aktiver“ somatischer und psychosozialer Problemfelder und die patientenseitigen Beweggründe für den Antritt der aktuellen Maßnahme erhoben. Die abgegebenen Fragebögen werden zur Auswertung von der Rehaklinik an die Uni Lübeck geschickt. Es wird keine studienbedingte Intervention durchgeführt. Die Studienteilnehmenden erhalten die in der Rehaklinik übliche Standardbehandlung. Sechs Monate später wird durch die Klinik postalisch der Katamnesefragebogen an die Studienteilnehmer verschickt. Zur 6-Monats-Katamnese wird der Rehaerfolg aus Patientensicht erfasst. Der Fragebogen wird direkt von den Teilnehmern an die Uni Lübeck zur Auswertung zurückgeschickt. Als Vergleichsgruppe (VG) werden gematchte Teilnehmer einer früher durchgeführten Implementierungsstudie (historische Kontrolle) herangezogen. Für die VG steht ein Datensatz von 236 CED-Betroffenen zur Verfügung. Sie nahmen an einem Problemfeld-Assessment teil und erhielten eine Rückmeldung ihres Problemprofils zusammen mit Hinweisen auf Behandlungs- und Beratungsmöglichkeiten. Nach sechs Monaten erhielten sie ebenfalls einen Katamnesebogen, mit dem erneut das Problemprofil erfasst wurde. Abschließend wird das Ausmaß und die Richtung der Veränderungen der Studienteilnehmer mit den Daten der VG aus Nichtrehabilitanden kontrastiert.
Die Studienergebnisse sollen für eine verbesserte Rehabedarfsfeststellung im Rahmen eines Problemfeldassessments im ambulanten Bereich genutzt werden. Sie sollen zu einer besseren Vernetzung von ambulanten und rehabilitativen Versorgungssektor beitragen.
01.05.2013 - 31.10.2014
Dr. Angelika Hüppe, Prof. Dr. Dr. Heiner Raspe