FRIDA: Früherkennungspotential der Identifikation von Risikopersonen für Darmkrebs
Fragestellung
Das übergeordnete Ziel des Forschungsvorhabens war es, eine Analyse zum Potential der Früherkennung von Darmkrebs bei Personen mit familiärem oder hereditärem Risiko auf Grund einer systematischen Literaturrecherche und Hochrechnungen basierend auf den Ergebnissen der Literaturrecherche sowie den aktuellen deutschen Zahlen zur Tumorinzidenz zu erstellen.
Grundlage für die Identifikation von Risikopersonen ist ein Fragebogen zur familiären Darmkrebsbelastung (konkret: Fragebogen des Netzwerks gegen Darmkrebs e.V.).
Projektbeschreibung
Das Vorhaben gliederte sich methodisch in zwei Bereiche: eine systematische Literaturrecherche sowie eigene Hochrechnungen.
Für die Literaturrecherche wurden folgende Fragenbereiche definiert: „Epidemiologie des kolorektalen Karzinoms bei Personen mit familiärer Disposition / mit HNPCC“, „Reliabilität und Validität von Fragebögen zur Erfassung von Tumorerkrankungen in der Familie“, „Effektivität der Identifikation von Risikogruppen zur Senkung der Darmkrebsinzidenz und -mortalität“ sowie „Effektivität der koloskopischen Surveillance bei Risikopersonen“.
Die Ergebnisse der Literaturrecherche wurden zusammen mit den aktuellen deutschen Zahlen zur Krebsinzidenz für die eigenen Hochrechungen berücksichtigt.
Ziel
Folgende Fragestellungen sollten beantwortet werden:
Wie häufig sind Risikopersonen für familiären bzw. hereditären Darmkrebs in Deutschland? (Prävalenz)
Wie gut kann ein Fragebogen diese Personen identifizieren? (Sensitivität, Spezifität)
Wie hoch ist das absolute Risiko für das Vorhandensein eines Darmkrebses in durch den Fragebogen identifizierten Risikogruppen für eine familiäre bzw. hereditäre Belastung?
In welchem Ausmaß ist das Risiko für Darmkrebs bei durch den Fragebogen identifizierten Risikopersonen im Vergleich zu 55- bzw. 65-jährigen Personen ohne Risikoerhöhung erhöht? (Relatives Risiko)
Wie hoch ist das Risiko für die Entwicklung eines Darmkrebses in den Risikogruppen für eine familiäre bzw. hereditäre Belastung bis zum Beginn der bestehenden Darmkrebsvorsorge? (Kumulatives Risiko)
Wie viele Risikopatienten müssten mittels koloskopischer Surveillance ab 30 Jahren bis zum Alter von 50 Jahren verfolgt werden, um einen Tumor zu entdecken? (NNS)
Laufzeit
November 2007 - Mai 2008
Förderer
AOK Bundesverband, Kassenärztliche Bundesvereinigung
Ansprechpartner
Heiner Raspe
Publikationen
Der Abschlussbericht kann über die Homepage des Krebsregisters Schleswig-Holstein eingesehen werden.
Regionale Unterschiede in der Inanspruchnahme von Früherkennungsuntersuchungen in der Verbindung mit der Darmkrebshäufigkeit in Bayern (KOBAY)
Inhalt folgt
Pilotphase einer Fall-Kontroll-Studie zum Einfluss des deutschen nationalen Hautkrebsscreenings auf die Inzidenz fortgeschrittener Melanome und die Mortalität des malignen Melanoms
Fragestellung
Wie steht es um die Machbarkeit einer Fall-Kontroll-Studie zum Einfluss des Hautkrebsscreenings auf das Risiko, ein Melanom im Spätstadium zu entwickeln oder am Melanom zu versterben?
Projektbeschreibung
Die Evidenz zum Nutzen des Hautkrebsscreenings (HKS) im Sinne einer Mortalitätsreduktion ist aus methodischen Gründen stark eingeschränkt. Zur Erforschung des Nutzens wären eine randomisierte kontrollierte Studie (RCT) oder zumindest eine Kohortenstudie wünschenswert. Derartige Studien sind jedoch in Deutschland nicht zu realisieren, insbesondere aufgrund des etablierten Hautkrebsscreenings und der notwendigen Fallzahl. Umsetzbar und finanzierbar erscheint hingegen eine Fall-Kontroll-Studie zum Einfluss des Hautkrebsscreenings auf das Risiko, ein Melanom im Spätstadium zu entwickeln oder am Melanom zu versterben.
Mit einer Fall-Kontroll-Studie lässt sich untersuchen, ob Patienten mit fortgeschrittenem Melanom oder am Melanom Verstorbene seltener am Hautkrebsscreening teilgenommen haben als gematchte Kontrollen aus der Allgemeinbevölkerung.
Dieses Pilotprojekt erforscht die Machbarkeit und Umsetzbarkeit einer solchen Fall-Kontroll-Studie. Die zu verwendenden Erhebungsinstrumente werden entwickelt und umfassend auf Validität und Anwendbarkeit überprüft. Zur Sicherstellung einer detaillierten und validen Erhebung der Screening-Teilnahme und der weiteren Aktivitäten zur Früherkennung des Melanoms werden im Rahmen der Fragebogenentwicklung qualitative Interviews geführt. Kognitive Interviews geben Aufschluss darüber, ob die Fragen tatsächlich so verstanden werden, wie sie gemeint sind und die intendierten Informationen erhoben werden. Getestet werden zudem Rekrutierungswege sowie die Teilnahmebereitschaft von Melanompatienten im Spätstadium. Die Angaben zur Screening-Historie von Fälle und Kontrollen könnten durch Dermatologen und Hautärzte oder auch durch Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigung oder von Krankenkassen validiert werden. Ob diese Validierung möglich ist und wie sie praktisch umgesetzt werden kann, soll ebenfalls in diesem Pilotprojekt geprüft werden.
Ziel
Ziel des Pilotprojektes ist es, die Machbarkeit einer Fall-Kontroll-Studie zum Einfluss des Hautkrebsscreenings auf die Inzidenz fortgeschrittener Melanome und die Mortalität des malignen Melanoms zu untersuchen.
Laufzeit
August 2017 – Juli 2017
Förderer
Nationale Versorgungskonferenz Hautkrebs e.V. (NVKH) und Universität zu Lübeck
Ansprechpartner
Publikationen
bislang keine
Posterpräsentation
Brunssen A, Hübner J, Schadendorf D, Terheyden P, Katalinic A Impact of skin cancer screening on the incidence of advanced melanoma and melanoma mortality – A pilot project for a case-control study in the setting of the German nationwide skin cancer screening (PiKoM). Präsentiert auf dem Deutschen Krebskongress (DKK); 23. Februar 2018; Berlin
Ein systematisches Review zum Einfluss von Hautkrebsscreening und Kampagnen der Sekundärprävention auf Inzidenz und Mortalität
Fragestellung
Welchen Einfluss haben Hautkrebsscreening und Kampagnen der Sekundärprävention in der allgemeinen Bevölkerung oder bei Risikogruppen auf den Outcomeparameter Mortalität und den Surrogatparameter stadienspezifische Inzidenz sowie die Performance-Indikatoren Inzidenz und Intervallkarzinome im Vergleich zu Populationen ohne Hautkrebsscreening
oder Kampagnen der Sekundärprävention?
Projektbeschreibung
Das systematische Review erfasst Studien, die im Zeitraum vom 01. Januar 2005 bis zum 22. August 2014 auf Deutsch oder Englisch publiziert und in Medline erfasst wurden und Informationen zum Einfluss von HKS oder Kampagnen der Sekundärprävention auf Inzidenz, Mortalität, stadienspezifische Inzidenz oder Intervallkarzinome enthalten. Eingeschlossen werden alle Studientypen. Die systematische Literaturrecherche erfolgt über PubMed. Das Titel- und Abstractscreening der identifizierten Suchtreffer wird unabhängig von zwei Reviewerinnen vorgenommen und die Ergebnisse der eingeschlossenen Studien werden deskriptiv dargestellt. Das Review wurde im internationalen Studienregister PROSPERO registriert.
Ziel
Dieses systematische Review trägt die aktuelle Evidenz zum Einfluss von HKS und Kampagnen der Sekundärprävention, in der allgemeinen Bevölkerung oder bei Risikogruppen, auf die Mortalität und die stadienspezifische Inzidenz zusammen. Zudem werden die Performance-Indikatoren Inzidenz und Intervallkarzinome betrachtet. Populationen mit und ohne HKS bzw. mit und ohne Kampagnen der Sekundärprävention sollen miteinander verglichen werden.
Laufzeit
August 2014 bis Oktober 2015
Förderer
Universität zu Lübeck
Ansprechpartner
Publikationen
Brunssen A, Waldmann A, Eisemann N , Katalinic A. Impact of skin cancer screening and secondary prevention campaigns on skin cancer incidence and mortality: A systematic review. Journal of the American Academy of Dermatology, Published online October 2016.
Relatives Überleben von Melanom-Patienten stratifiziert nach Tumorstadium und histologischem Subtyp
Fragestellung
Wie ist das Relative Überleben von Melanom-Patienten in Deutschland stratifiziert nach Tumorstadium und histologischem Subtyp?
Projektbeschreibung
Auf Basis von Daten aus 12 Krebsregistern wird die Überlebenswahrscheinlichkeit von Patienten ermittelt, die zwischen 1997 und 2013 eine Diagnose eines malignen Melanoms (ICD-10: C43) hatten. Patienten, die zum Zeitpunkt ihrer Diagnose jünger als 15 Jahre waren und Fälle, für die lediglich eine Todesbescheinigung vorliegt (death certificate only cases) werden ausgeschlossen.
Ziel
Ziel ist es, das Relative Überleben (Relative Survival) für die Zeiträume 5 und 10 Jahre zu berechnen, stratifiziert nach Geschlecht, T-Stadium und histologischem Subtyp. Darüber hinaus werden Trends bezüglich der Verbesserung oder Verschlechterung der Überlebenswahrscheinlichkeiten ermittelt.
Laufzeit
Februar 2016 – Juni 2017
Förderer
Universität zu Lübeck
Ansprechpartner
Publikationen
Brunssen A, Jansen L, Eisemann N, Waldmann A, Weberpals J, Kraywinkel K, Eberle A, Holleczek B, Zeissig S R, Brenner H, Katalinic A, for the GEKID Cancer Survival Working Group (2018). A population-based registry study on relative survival from melanoma in Germany stratified by tumor thickness for each histological subtype. Journal of the American Academy of Dermatology; 2018 Sep 19. pii: S0190-9622(18)32599-4. doi:10.1016/j.jaad.2018.09.018. [Epub ahead of print]
Brunssen A, Jansen L, Eisemann N, Waldmann A, Weberpals J, Kraywinkel K, Eberle A, Holleczek B, Zeissig S R, Brenner H, Katalinic A, for the GEKID Cancer Survival Working Group (2018). Long-term relative survival from melanoma in Germany 1997-2013. Melanoma Research; 2018 Jul 16. doi:10.1097/CMR.0000000000000482. [Epub ahead of print]
Posterpräsentation
Brunssen A, Jansen L, Eisemann N, Waldmann A, Weberpals J, Kraywinkel K, Eberle A, Holleczek B, Zeissig S R, Brenner H, Katalinic A. Relative survival from melanoma stratified by T-stage and histological subtype. Präsentiert auf der Jahrestagung der DGEpi; 02. September 2016; München.
Vorträge
Brunssen A, Jansen L, Eisemann N, Weberpals J, Katalinic A for the GEKID Cancer Survival Working Group. A population-based registry study on relative survival from melanoma in Germany stratified by tumor thickness for each histological subtype. Präsentiert auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi); 28. September 2018; Bremen.
Brunssen A, Jansen L, Eisemann N, Weberpals J, Katalinic A for the GEKID Cancer Survival Working Group. Recent trends in relative survival from melanoma in Germany stratified by age group, T-stage, and histology. Präsentiert auf der Jahrestagung der International Association of Cancer Registries (IACR); 17. Oktober 2017; Utrecht.
Brunssen A, Jansen L, Eisemann N, Weberpals J, Katalinic A for the GEKID Cancer Survival Working Group. Recent trends in relative survival from melanoma in Germany stratified by age group, T-stage, and histological subtype. Präsentiert auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi); 07. September 2017; Lübeck.
Qualitative Erhebung von Einstellung und Erfolgschancen der Intervention des SAPHIR-Projektes
Interventionsstudie zur Optimierung des präventiven Verhaltens erstgradig Verwandter, die mittelbar durch an kolorektalem Karzinom erkrankte Patienten betroffen sind mittels Fokusgruppen und Telefoninterviews in Kooperation mit dem UKE Hamburg
Fragestellung
Wie erleben und beurteilen Patienten, die an Darmkrebs erkrankt sind und ihre Angehörigen den Versuch, Patienten als Kommunikatoren einzusetzen, um ihre Angehörigen zur Darmspiegelung zu motivieren?
Projektbeschreibung
Das SAPHIR-Projekt läuft in Kooperation mit dem universitären Cancer Center Hamburg des UKE/Hamburg.
Patienten, die an Darmkrebs erkrankt und im quantitativen Teil der SAPHIR-Studie teilnehmen, werden durch ein Anschreiben über den qualitativen Teil des Projekts informiert. In diesem Teilbereich der Studie wird in Fokusgruppen der Erfahrungsaustausch der betroffenen Patienten über ihre Rolle als Kommunikator in der Familie über Darmkrebs dokumentiert. Des Weiteren wird den Patienten ein Anschreiben zur Weiterleitung an die erstgradigen Angehörigen ausgehändigt. In diesem Anschreiben werden die Angehörigen über die Studie informiert und gebeten an einem Telefoninterview teilzunehmen. In diesem persönlichen Interview werden die Einstellungen und Erfahrungen der Angehörigen über die Vermittlerrolle ihres an Darmkrebs erkrankten Angehörigen näher evaluiert.
Die Gespräche in den Fokusgruppen sowie die persönlichen Interviews werden mittels eines digitalen Audiogerätes aufgezeichnet und anschließend wörtlich transkribiert. Die Auswertung erfolgt durch eine inhaltlich strukturierende Inhaltsanalyse nach dem von Kuckartz beschriebenen Vorgehen.
Ziel
Zur Beurteilung, ob Darmkrebspatienten tatsächlich als Kommunikatoren eingesetzt werden und Angehörige zur Vorsorgekoloskopie motivieren können, ist es notwendig und wichtig, die Qualität des Gesprächs bzw. die Interaktion zwischen Patienten und Angehörigen zu beurteilen, und zwar aus Sicht der Patienten sowie aus Sicht der Angehörigen. Deshalb sollen mit qualitativen Forschungsmethoden die Qualität der Aufklärung der Angehörigen über Darmkrebs und Vorsorgemöglichkeiten durch den Patienten untersucht werden. Zusätzlich wird die Beurteilung des Gespräches durch den Patienten selbst, wie auch die Reaktion der Angehörigen auf diese Form von Aufklärung evaluiert.
Laufzeit
Juli 2014 – Juli 2016
Förderer
Hamburger Krebshilfe e. V.
Eigenmittel
Ansprechpartnerinnen
Publikationen
bisher noch keine