Das Projekt begleitet die Entwicklung, Implementierung und Erprobung einer frühzeitigen diagnostischen Klärung gesundheitlicher Probleme, die die berufliche Teilhabe gefährden. Ziel des Modellvorhabens ist ein schneller ganzheitlicher Abgleich von individueller Leistungsfähigkeit und beruflichen Anforderungen. Aus diesem Vergleich können passgenaue Handlungsstrategien abgeleitet werden, um den Verbleib im Betrieb zu sichern.
Die Wirksamkeit präventiver und rehabilitativer Maßnahmen hängt wesentlich davon ab, ob sie dem individuellen Bedarf der betroffenen Personen gerecht wird. Dies stellt hohe Anforderungen an die Diagnostik. Eine stark an Krankheitssymptomen orientierte Sichtweise, die die Anforderungen eines Arbeitsplatzes nicht berücksichtigt, erschwert die Bedarfsklärung. Sind gesundheitliche Einschränkungen der Leistungsfähigkeit bereits sehr fortgeschritten Stadium, ist der Erfolg von Rehabilitationsleistungen fraglich. Im subjektiven Erleben von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit bedrohter beruflicher Integration und in der betriebsinternen Kommunikation stehen körperliche Beschwerden zunächst im Vordergrund. Die erlebten Einschränkungen und deren Auswirkungen sind aber oftmals vielschichtig. Übliche Leistungen zur Teilhabe (z. B. medizinische Rehabilitation) haben die Nachteile, dass die Diagnostik im Vorfeld häufig verspätet, unvollständig oder einseitig ist und die Zusammenarbeit an der Schnittstelle Betrieb und Leistungserbringer ungenügend ist.
Die Entwicklung der Intervention wird im ersten Projektjahr in vier Workshops mit den beteiligten Akteuren realisiert. Zur standardisierten Durchführung der Intervention wird ein schriftliches Manual erstellt. In der Erprobungsphase im zweiten Projektjahr werden die Zielgruppenerreichung, die erbrachte Behandlungsdosis und die wahrgenommene Behandlungsdosis beschrieben. Auf Grundlage der Auswertungen wird das Manual zur Durchführung der Intervention angepasst. Die Wirksamkeitsprüfung des neuen Versorgungskonzepts erfolgt mittels einer randomisierten kontrollierten Studie mit Wartekontrollgruppe, die die Intervention zu einem späteren Zeitpunkt erhält. Geplant ist der Einschluss von 210 Personen (105 Personen pro Gruppe) über einen Zeitraum von 30 Monaten. Das primäre Zielkriterium ist die selbsteingeschätzte Arbeitsfähigkeit im Vergleich zur besten je erreichten Arbeitsfähigkeit und wird sechs Monate nach der Ersterhebung erhoben.
erfolgt
01 / 2020 - 12 / 2024
Bundesministerium für Arbeit und Soziales, rehapro
Deutsche Rentenversicherung Nord
Fachklinik Aukrug der DRV Nord
RehaCentrum Hamburg im Heidenkampsweg
Zentrum für ambulante Rehabilitation Rostock