Ganzkörperbestrahlung

Die Knochenmarktransplantation (KMT) ist eine spezielle Behandlungsmethode in der Tumorbehandlung, die seit Jahren an der Medizinischen Universität zu Lübeck durchgeführt wird.

Sie wurde ursprünglich nur für die Behandlung von Leukämien und Lymphomen eingesetzt, in den letzten Jahren gewinnt die KMT zunehmend auch bei anderen bösartigen Tumoren an Bedeutung, z.B. beim Brustkrebs und bei kindlichen Tumoren wie dem Neuroblastom und dem Ewing-Sarkom. Hierbei ist eine gute Zusammenarbeit und Therapieabsprache mit internistischen Onkologen und Kinderärzten unerläßlich. Bei der KMT spielt die Ganzkörperbestrahlung (TBI) eine wichtige Rolle. Ziele der TBI sind die Unterdrückung der Immunabwehr und die Tumorzellabtötung.

Die TBI wird heute meist in Kombination mit Zellgiften (Zytostatika) im Rahmen der sog. Hochdosischemotherapie vor der Transplantation von Knochenmarkstammzellen eingesetzt. An die Planung und Durchführung einer TBI werden hohe qualitative Anforderungen gestellt. Für die Ganzkörperbestrahlung gibt es verschiedene Bestrahlungstechniken. Ziel aller Techniken ist eine möglichst gleichförmige Verteilung der Strahlendosis in allen Körperregionen, d.h. Unter- oder Überdosierungen müssen vermieden werden.

Üblicherweise wird der liegende Patient über zwei Bestrahlungsfelder 2x täglich und insgesamt 5-6mal bestrahlt. Die akuten Nebenwirkungen wie Übelkeit können durch Medikamente gut beherrscht werden, schwere chronische Nebenwirkungen sind selten.

Mit der TBI steht eine hochwirksame Tumortherapie im Rahmen eines Gesamttherapiekonzepts bei fortgeschrittenen Tumoren mit bisher ungünstiger Prognose zur Verfügung. Mit der Hochdosischemotherapie und zusätzlicher TBI können damit bei bestimmten Patienten Heilungen erreicht werden, die bisher nicht möglich waren.